Computerspiele ohne PC und ein Sturm im Wasserglas

Kinder-Uni weckte auf der Bundesgartenschau Begeisterung für Wissenschaft

Wissenschaft zum Anfassen und Mitmachen erlebten die Kinder bei der Vorstellung der Kinder-Uni auf der Bundesgartenschau in Koblenz.

Als „Wissensregion West“ stellten Universität Trier und Fachhochschule Trier gemeinsam ihre Kinder-Unis auf der Bundesgartenschau vor. Die Universität war in Koblenz mit einer 50-köpfigen Gruppe vertreten und bestritt ein dreieinhalbstündiges Nachmittagsprogramm. Zum Team gehörten Dozenten mit Mitarbeitern und Studierenden, Kinder-Uni-Reporter samt Begleitpersonen, sechs studentische Mitarbeiter der Zentralen Studienberatung und Susanne Mensah als Organisatorin der Kinder-Uni. Universitätspräsident Prof. Dr. Peter Schwenkmezger hatte es sich nicht nehmen lassen, die Kinder-Uni ans Deutsche Eck zu begleiten.
Die Dozenten der Universität überzeugten die Besucher schnell davon, dass Wissenschaft keine trockene Materie sein muss. Während die sechs Kinder-Uni-Reporter zu Interviews auf dem Gelände ausschwärmten, präsentierte der Anglist Dr. Werner Schäfer mit zwei Studentinnen die Tücken der deutschen Sprache. Ein Beispiel: Geflügel-Döner wird aus Geflügel hergestellt, Kinder-Döner aus - genau, eben nicht aus Kindern. Ebenso wenig kann man beim Männer-Schlussverkauf Männer kaufen.
Prof. Dr. Günther Heinemann (Geographie/Geowissenschaften) und seine Mitarbeiter wanderten bei ihren Klima-Experimenten vom Eis der Arktis und Antarktis über Europa bis zu den Tropen, wobei man viel Wissenswertes über die klimatischen Besonderheiten der Regionen erfuhr. Die Besucher lernten zum Beispiel, wo Eis schneller schmilzt - in Süß- oder in Salzwasser - oder wie man einen Sturm im Wasserglas entfacht.
Der Informatiker Prof. Dr. Henning Fernau brachte es fertig, mit den Besuchern Computer zu spielen ohne dafür auch nur einen einzigen Rechner zu verwenden. Mit seinen kniffeligen Aufgaben brachte er den Zuschauern die wichtigste Computer-Funktion - das Sortieren und Ordnen - näher.  Über eine große Plane mit geheimnisvollen Linien und Zeichen schickte er die wissbegierigen Menschen als Datenpakete durch den Computer bzw. über die Plane. Standen die Datenpakete auf der einen Seite noch unsortiert nebeneinander, kamen sie nach dem Computerdurchlauf - zur großen Verblüffung - auf der anderen Seite sortiert aus dem PC heraus.
Historikerin Miriam Weiss entführte die Besucher in die Zeit des Mittelalters und in den Alltag eines Ritter-„Lehrlings“. Beim Unterricht in Lesen und Schreiben musste ein wichtiger Brief natürlich auch mit einem Siegel versehen werden. Danach standen Waffenkunde und Schwertkampf auf dem Ausbildungsplan. Und natürlich musste ein Ritter auch etwas essen. Die BUGA-Besucher konnten raten, welche der mitgebrachten Speisen schon auf den Tafeln der Ritter serviert wurden – den Haferbrei durften sie gleich selbst verköstigen.
Offenbar fanden auch die Wettermacher die Vorführungen so spannend, dass sie den Regen bis zum Ende des Programms zurückhielten und Kinder-Uni-Delegation sowie das interessierte Publikum mit Sonne verwöhnten.

Weitere Informationen unter <link http: www.kinderuni.uni-trier.de>www.kinderuni.uni-trier.de