Geowissenschaftler stellen sich dem Klimawandel

Bund unterstützt Projekte mit einer dreiviertel Million Euro

Zwei Wissenschaftler der Universität Trier erhalten für ihr Engagement im Verbundprojekt Nachhaltiges Landmanagement Fördermittel des Bundesforschungsministeriums in Höhe von knapp 790.000 Euro. Professor Joachim Hill (Umweltfernerkundung) und Professor Frank Thomas (Geobotanik) erforschen gemeinsam mit einem Dutzend Partnern die „Nachhaltige Bewirtschaftung von Flussoasen entlang des Tarim-Flusses in China – SuMaRiO“. Bei einem Aufenthalt im Frühjahr haben die beiden Wissenschaftler erste Eindrücke von der Region gewonnen und einige Aufnahmen von dem Gebiet gemacht.

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Übergeordnetes Ziel des vom Bundesforschungsministerium finanzierten Projekts ist die Unterstützung des Oasen-Managements am Tarim River vor dem Hintergrund der sozio-ökonomischen Veränderungen und des Klimawandels. Die Trierer Wissenschaftler bearbeiten die Teilprojekte "Kartierung von Landnutzung, Erfassung der Bodenversalzung und Berechnung von Wasserbilanzen auf Basis von Satellitenbilddaten" sowie "Produktivität, Wassernutzung und Veränderungen der Auwälder".

 

Zum Hintergrund des Projekts:
In einem innerasiatischen Trockengebiet (Taklamakan-Wüste) treibt die chinesische Zentralregierung seit Jahrzehnten die Expansion bewässerter Baumwollkulturen voran. Die dazu nötigen Wasserressourcen kommen aus den umliegenden Gebirgsräumen (Tien Shan im Norden und Kunlun Shan im Süden der Taklamakan) und stammen vor allem aus Schmelzwässern. Im Zeichen des globalen Klimawandels ist zu erwarten, dass diese Wasserressourcen zurückgehen, während die Expansion der Bewässerungslandwirtschaft weiter voranschreitet.

Verschärft wird das Problem dadurch, dass die Bewässerungstechnologie recht einfach gehalten ist und der Versalzung landwirtschaftlich genutzter Böden Vorschub leistet. Zugleich geht durch die hohe Wasserentnahme in der Landwirtschaft die Wasserführung des Tarim-Flusses stark zurück und es kommt zu einer deutlichen Absenkung des Grundwasserspiegels. Dadurch unterliegt vor allem die flussbegleitende Auenvegetation (eine wichtige Ressource für die ansässige Bevölkerung) starken Degradationsprozessen und es drohen langfristig erhebliche Schäden. Zusätzlich führt die in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegene Bevölkerungsdichte zu einem intensiven Nutzungsdruck auf die Auwälder durch Holzernte und Viehweide.

Im Teilprojekt der Umweltfernerkundung geht es vor allem darum, Flächennutzungsänderungen (das heißt Ausdehnung der Landwirtschaft) in den vergangenen 10 bis 20 Jahren zu erfassen, Schäden durch die zunehmende Versalzung zu  identifizieren und den Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Produktion in regionalen Teilgebieten zu schätzen. Die Geobotanik beschäftigt sich in erster Linie mit den Auswirkungen der Grundwasserabsenkung und der Nutzungsintensität auf Struktur, Artenreichtum, Produktivität und Wassernutzungseffizienz der Auwälder.

 

Weitere Informationen:

<link http: www.sumario.de _blank external-link-new-window>www.sumario.de

<link http: www.geobotanik.uni-trier.de _blank external-link-new-window>www.geobotanik.uni-trier.de (Thomas)

<link http: www.feut.de _blank external-link-new-window>www.feut.de (Hill)