Elise Haas – eine unbekannte jüdische Lyrikerin aus Trier

Ausstellung in der Universitätsbibliothek Trier noch bis 3. Oktober

Die Wiederentdeckung der Dichterin Elise Haas (1878-1960) gleicht einem Kriminalfall: Vor einigen Jahren entdeckte der Konzer Gymnasiallehrer Willi Körtels in einer New Yorker Zeitung von 1947 den Hinweis auf eine Trierer Lyrikerin und Überlebende aus Theresienstadt namens „Elise Marx“. Ihrem Leben widmet die Universitätsbibliothek Trier eine Ausstellung.

Detaillierte Detektivarbeit und die Recherche in Archiven und Nachlässen weltweit ergaben, dass der wahre Name dieser vergessenen Autorin „Elise Haas“ lautete. Aus Briefen, Dichtungen und Dokumenten gewann Körtels das Bild einer Persönlichkeit, die lange Zeit in Trier gelebt, in den 30er-Jahren ihre Gedichte in deutsch-jüdischen und luxemburgischen Zeitschriften publiziert und mit Literaten wie Franz Werfel und Kurt Pinthus in Verbindung gestanden hatte, ehe Verfolgung und Verschleppung ihr Schaffen fast völlig erstickten.

In der Ausstellung „Elise Haas: Eine unbekannte jüdische Lyrikerin aus Trier“, die vom 13. Juli bis zum 3. Oktober in der Universitätsbibliothek Trier zu sehen ist, wird dieses Leben jetzt greifbar: anhand von biographischen Zeugnissen und Manuskripten, der Darstellung des literarischen Umfelds wie auch der Dokumentation ihres Leidens im KZ Theresienstadt und der von Armut, Krankheit und Isolation überschatteten Nachkriegsjahre.

Willi Körtels, der seine Forschungen 2008 in dem Buch „Elise Haas: Eine Lyrikerin aus Trier“ niedergelegt hat, führte bei der Eröffnung der Ausstellung am 13. Juli 2011, in das Thema ein.