Schein oder Sein? Lehramt-Bachelorstudierende „gefühlt“ stärker belastet

Das Zentrum für Lehrerbildung hat eine Studie erstellt

Eine Untersuchung am Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) der Universität Trier hat überraschende Ergebnisse zum Arbeitsaufwand und der empfundenen Arbeitsbelastung von Lehramtsstudierenden erbracht. Demnach empfinden Bachelorstudierende die Belastungen durch das Studium als wesentlich höher im Vergleich zu Studierenden vorheriger Prüfungsordnungen. Zudem ist die Zahl derer, die mit der Situation im Studium eher schlecht oder sogar sehr schlecht zurechtzukommen glauben, unter Bachelorstudierenden deutlich höher. Tatsächlich wenden sie aber nicht mehr Zeit für das Studium auf.

Für die gestiegene „gefühlte Belastung“ der Bachelorstudierenden gibt es mehrere mögliche Ursachen, die in weiteren Untersuchungen ergründet werden sollen. Ein Faktor könnte der massive Systemwechsel, der grundsätzlich individuelle Unsicherheit und Druck erhöht, und die damit verbundene komplexere Struktur des aktuellen Studiengangs sein: Beim „Bachelor of Education“ (BEd) müssen zwei Fachwissenschaften sowie Bildungswissenschaften belegt werden, die durch mehrere Schulpraktika ergänzt werden. Ein Grund könnte auch die geringere Studiendauer und damit weniger Routine sein. Ein weiteres Erklärungsmodell ist die öffentliche Wahrnehmung des Bachelorstudiums, das in den Medien und der gesellschaftlichen Diskussion überwiegend im Zusammenhang mit höheren Belastungen dargestellt wird.

Das ZfL untersuchte in der Befragung die Studiensituation aller immatrikulierten Lehramtsstudierenden an der Universität Trier (zurzeit 2761). An der Online-Umfrage im Wintersemester 2010/11 nahmen durchschnittlich etwa 830 Personen teil. Die Studie sollte Erkenntnisse über die Verteilung von Arbeitsaufwand und Belastung sowohl je nach Fach, Studienphase und Semesterphase, als auch je nach Studienordnung und -modell liefern. In der vorlesungsfreien Zeit wurde der Fragebogen zusätzlich auf Fragen zu den Praktika ausgeweitet.

Wenig überraschend war das Ergebnis, dass die Studien- und Prüfungsleistungen unausgewogen verteilt sind, da sie vorwiegend in der vorlesungsfreien Zeit erbracht werden. Für die Lehramtsstudierenden führt dies zu einer gesteigerten Belastung, da zeitgleich fast Dreiviertel der Studierenden ein Praktikum absolvieren müssen. Die BEd-Studierenden sind durch die höhere Zahl an Praktika stärker belastet als die der früheren Studiengänge. Für mehr als die Hälfte der Studierenden wird die Doppel- zur Mehrfachbelastung, weil sie neben dem Studium einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Annähernd zehn Prozent der Befragten übernehmen zudem familiäre Betreuungsaufgaben. Andererseits halten die Studierenden den Arbeitsaufwand für das Studium - unabhängig vom Studienmodell - weder für zu hoch noch für zu niedrig.

Einen ausführlichen Text findet man unter: <link>www.uni-trier.de/index.php?id=36759

Kontakt:

Birgit Weyand

Diplom-Pädagogin

Geschäftsführerin Zentrum für Lehrerbildung<//span>

Telefon (06 51) 201 22 29, A 303

Mail: <link>weyandb@uni-trier.de

<link http: www.zfl.uni-trier.de>www.zfl.uni-trier.de