Trauer um den Nestor der Germanistischen Linguistik

Peter von Polenz war von 1975 bis 1993 Professor an der Universität Trier

Die Universität Trier und der Fachbereich II trauern um Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Peter von Polenz, der am 24. August im Alter von 83 Jahren gestorben ist. Als einer der bedeutendsten deutschen Sprachwissenschaftler hat er sich insbesondere in der Sprachgeschichtsforschung einen herausragenden Ruf erworben.

Prof. von Polenz wurde am 1. März 1928 in Bautzen geboren. Er studierte Germanistik in Leipzig und promovierte dort. Ein Lehrverbot setzte seinem wissenschaftlichen Wirken im Ostteil Deutschlands ein Ende und zwang ihn zur Flucht. An der Universität Marburg habili-tierte er sich 1959. Zwei Jahre später erhielt er einen Ruf an die Universität Heidelberg, wo er bis 1975 lehrte und forschte. 18 Jahre lang hatte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 an der Universität Trier die Professur für Germanistische Linguistik inne.

Die FAZ beschreibt den Verstorbenen als „bewunderten Wegbereiter und Nestor der Germanistischen Linguistik“. Aus seinen reichhaltigen Publikationen stechen das Standardwerk „Deutsche Sprachgeschichte“ sowie „Deutsche Satzsemantik“ heraus.  Er habe in Trier und Heidelberg Sprachgeschichte als Teil der Gesellschaftsgeschichte etabliert und die Sprachkritik vor dem Purismus und Dogmatismus anderer gesichert, schreibt die FAZ weiter.

Sein herausragendes Wirken wurde mit renommierten Preisen gewürdigt. 1980 erhielt er den Konrad-Duden-Preis der Stadt Mannheim und im Jahr 2000 den Preis zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache. Die Universität Leipzig verlieh ihm 2003 die Ehrendoktorwürde.

Die Universität Trier wird Prof. Dr. Dr. h.c. Peter von Polenz ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren.