Ein klingender Präsident geht, ein klingender Präsident kommt

Professor Michael Jäckel tritt Nachfolge von Professor Peter Schwenkmezger an

Nach elf Jahren hat Prof. Dr. Peter Schwenkmezger die Amtskette des Präsidenten der Universität Trier an seinen Nachfolger Prof. Dr. Michael Jäckel übergeben. Der Senat hatte den Soziologen im Februar zum fünften Präsidenten der Trierer Hochschule gewählt. Zur feierlichen Amtsübergabe waren zahlreiche Gäste aus Politik und Wissenschaft gekommen – „ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Universität“, so Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Raab zur Begrüßung.

Sanfte, aber auch heitere Töne bestimmten die feierliche Übergabe des Präsidentenamtes, sowohl in den Reden, als auch in der musikalischen Begleitung, passend zu den beiden gefeierten Professoren: Wissenschaftsministerin Doris Ahnen lobte Schwenkmezger als einen „Mann der leisen Töne. Seine konziliante Art und sein treffender Ton haben dabei aber nie seiner Beharrlichkeit einen Abbruch und keinen Abstrich an seinen Forderungen getan.“ Für sein besonnenes und lösungsorientiertes Handeln, immer auf Interessenausgleich und Verbesserung ausgerichtet, zolle sie ihm Anerkennung und Bewunderung.

In den Reihen der Hochschulpräsidenten von Rheinland-Pfalz habe Schwenkmezger als Dienstältester immer eine angenehme, zielorientierte Atmosphäre geschaffen, würdigte Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Universität Mainz und Vorsitzender der Landeshochschulpräsidenten-Konferenz (LHPK). „Die Universität kann stolz darauf sein, Sie so lange an der Spitze gehabt zu haben“.

Angelika Birk, Bürgermeisterin der Stadt Trier, die in Vertretung für Oberbürgermeister Klaus Jensen zur Amtsübergabe sprach, verwies auf die Bedeutung der Universität für die Stadt und lobte die enge Zusammenarbeit, die sich in vielen gemeinsamen Projekten spiegele. „Ich darf Ihnen versichern, dass die Universität – unsere Universität, wie wir Trierer stolz sagen – nicht wenig zum öffentlichen Ansehen der Stadt Trier beiträgt.“ Damit auch Peter Schwenkmezger künftig Trier treu bleibe, überreichte ihm die Bürgermeisterin eine Radierung von Klaus Swoboda, Träger des Ramboux-Preises der Stadt Trier, mit dem Titel „Fragmente der Porta Nigra“.

Auch Dr. Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier und Vorsitzender des Hochschulkuratoriums und des Hochschulrates der Universität Trier, hob Schwenkmezgers Verdienste für die Region hervor. „Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft der Region ist grundlegend dafür, um gut Ausgebildeten Perspektive in der Region zu schaffen.“

Helmut Schröer, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Trier und Vorsitzender des „Freundeskreises Trierer Universität e.V." war „der Einzige, der Peter Schwenkmezger nicht nur verabschiedet, sondern in einem neuen Amt willkommen heißt.“ Der scheidende Präsident wird sich ab Herbst im Kuratorium des Freundeskreises engagieren. Außerdem bleibt er der Universität Trier durch sein Seniorenstudium verbunden, das er im Wintersemester beginnt.

Peter Schwenkmezger selbst leitete die Dankesworte an die Mitarbeitenden der Universität weiter, denn „Vieles erreicht man nicht allein, sondern nur in einem gut funktionierenden Team.“ Als einziger Redner richtete er auch einen Gruß an die Studierenden, die er für ihren Einsatz bei der Verbesserung der Lehre lobte und bat, sich in den Prozess weiterhin konstruktiv einzubringen. Von der Universität wünschte er sich unter anderem, dass sie auch als Lebensraum erhalten bleibe und die Vielfalt kultureller Angebote sichere, wie etwa auch die Vielfalt studentischer Gruppen. Seinem Nachfolger Prof. Dr. Michael Jäckel wolle er „nicht reinreden“, stehe aber gerne für Auskunft und Rat zur Verfügung.

Auch die anderen Redner gaben dem neuen Präsidenten keine konkreten Wünsche und Aufgaben mit auf den Weg, bis auf Ministerin Ahnen, die sich eine stärkere Zusammenarbeit der Bildungs- und Wissenschaftsorganisationen in der Region Trier wünschte, wie das auch an anderen Hochschulstandorten schon praktiziert werde. Und Georg Krausch bat Jäckel in Anspielung an seine Gesangskünste in A capella Musik, „hin und wieder laut und gut hörbar, aber nicht unangenehm die Stimme zu erheben.“

Der neue Präsident selbst vermied es in seiner Antrittsrede ebenfalls, sich auf bestimmte Schwerpunkte und Ziele seiner Amtszeit festzulegen und lieferte stattdessen ein heiteres Sammelsurium an persönlichen und universitären Anekdoten, gespickt mit Anleihen aus Literatur, Philosophie und Wissenschaft. Angefangen bei seinem ersten Auftritt in Trier, als Mitglied des Kirchenchores bei einem Konzert im Trierer Dom, den er sogar mit einer Fotografie belegte. „Ich darf also auch sagen: Ein klingender Präsident geht, ein klingender Präsident kommt.“

 

Bildtext

Die Amtskette des Präsidenten der Universität Trier hat den Besitzer gewechselt. Peter Schwenkmezger (rechts) wünscht seinem Nachfolger Michael Jäckel alles Gute.

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