Kaum Anstehen in der Mensa, leere Gänge und genügend freie Lernplätze in der Bibliothek – in den Semesterferien wirkt der Campus auf der Tarforster Höhe manchmal wie ausgestorben. Wenn sich vor den Hörsälen plötzlich 2.000 junge Menschen drängen, muss also irgendetwas Besonderes im Gange sein. „Der Infotag für Studieninteressierte an der Universität Trier gehört zu den Highlights bei der Berufswahlorientierung“, lobt Lehrer Werner Ringeisen vom Nikolaus-von-Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues. „Die Fahrt hierher gehört für uns seit Jahren zum Pflichtprogramm für die 13. Klasse, weil die künftigen Abiturientinnen und Abiturienten hier einen vielfältigen und umfassenden Einblick in das Studium gewinnen.“

In zahlreichen Vorträgen stellen Lehrende der Universität Trier und von Hochschulen der Region ihre Studiengänge vor – von A wie Altertumswissenschaften bis Z wie Zahnmedizin. Darunter sind ausdrücklich nicht nur Fächer der Universität Trier, sondern ein breites Spektrum an Studienmöglichkeiten. „Studieninteressierte können so verschiedene Fächer kennenlernen, mehr über ihr Wunschfach erfahren und mit Fachvertreterinnen und -vertretern persönlich ins Gespräch kommen“, erklärt Susanne Mensah von der Zentralen Studienberatung.

Als die ersten Vorträge beginnen, stehen einige Schülerinnen und Schüler noch vor den Hörsälen, wie Max Lobanov vom Eifel-Gymnasium in Neuerburg. „Ich weiß schon ziemlich genau, was ich studieren möchte: Psychologie oder Medienwissenschaft, da ich mich vor allem für Werbung interessiere. Die Vorträge laufen aber erst am Nachmittag.“ Jennifer Nickel und Verena Koch vom Wirtschaftsgymnasium Trier sind dagegen noch unentschlossen. „Wir waren gerade in der Jura-Vorlesung, aber das ist doch eher trocken und wohl nicht das geeignete Fach für uns.“ Jetzt wollen sie sich noch Betriebswirtschaftslehre und Politik anhören.

„Für viele Schülerinnen und Schüler ist es einfach auch ganz wichtig, überhaupt mal eine Uni von innen kennenzulernen“, meint Stephanie Schneiders-Richter vom Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich. Während ihre Schützlinge Vorträgen über Soziologie oder Umwelt-Geowissenschaften lauschen, nutzen die Lehrerinnen und Lehrer einen eigens für sie bereit gestellten Raum für den Austausch untereinander und mit den Organisatoren von der Universität Trier. „Da kommen interessante Anregungen, wie etwa der Wunsch nach einem Infotag nur für Fremdsprachen, ähnlich wie das bereits in naturwissenschaftlichen Fächern angeboten wird“, so Mensah.

Auch das studentische Leben spielt beim Infotag eine Rolle: Das Studierendenwerk gibt Einblicke in seine Wohnheime und lädt zum Mittagessen in die Mensa. Für den kleinen Hunger zwischendurch verkaufen Mitarbeitende der Universität Kaffee und Kuchen. Der Erlös von mehr als 600 Euro geht als Spende an „Ärzte ohne Grenzen e.V.“, um deren Engagement bei der Hungersnot am Horn von Afrika zu unterstützen. So hat sich der Tag auch für diejenigen gelohnt, die am Ende immer noch nicht wissen, was sie studieren wollen.

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