10 Jahre KINtop

Die Buchreihen KINtop Jahrbuch und KINtop Schriften (Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main und Basel) vermitteln seit 1992 Einblicke in die Vielfalt des frühen Kinos - einer untergegangenen visuellen Kultur, die von 1896 bis in den Ersten Weltkrieg hinein erstaunlich "globalisiert" war. KINtop ist das deutschsprachige Forum, das Arbeitsergebnisse und Diskussionen zur Frühzeit der visuellen Medien auch dem breiteren Fachpublikum zugänglich macht. Mit der Reflexion über die tiefgreifenden Medienumbrüche dieser Jahrhundertwende ist die "Archäologie" des Mediums Film zunehmend ins Blickfeld der Fachöffentlichkeit gerückt.

 

KINtop wird von einer filmwissenschaftlichen Redaktion inhaltlich konzipiert und betreut. Ständige Mitglieder der Redaktion sind: Frank Kessler (Universität Utrecht), Sabine Lenk (Filmmuseum der Stadt Düsseldorf), Martin Loiperdinger (Universität Trier). Sitz der Redaktion ist das Fach Medienwissenschaft an der Universität Trier. Ausführliche Angaben zu Inhalt und Konzeption der bisher erschienenen KINtop-Ausgaben finden sich auf der Web-Adresse: www.uni-trier.de/~kintop

 

KINtop ist erreichbar über folgende Adressen:

E-Mail: kintopuni-trierde

Postadresse: KINtop c/o Martin Loiperdinger, Universität Trier, Fachbereich II, Medienwissenschaft, D-54286 Trier.

 

 

Kinoveranstaltung zu 10 Jahre KINtop

 

In Filmarchiven, an Universitäten und auf Filmfestivals wird die ästhetische Attraktion des frühen Kinos zunehmend wiederentdeckt. Niemand spricht heute mehr von den vermeintlich "primitiven" Anfängen des Films. Seinerzeit ein "neues Medium", bieten diese Filme auch dem heutigen Publikum überraschende Wahrnehmungserlebnisse.

 

Bewegung, Schaulust und die kurze Form sind Kennzeichen für die Modernität des frühen Kinos. Die Kurzfilmprogramme des kinematographischen Varietés sorgten für geistige Abwechslung durch Zerstreuung der Sinne. Die Pioniere des frühen Kinos sind erstaunlich kreativ. Sie loten das Potential der kinematographischen Technik aus, experimentieren mit ungewohnten Sehweisen und sind ständig auf der Suche nach neuen Sujets. Märchenhafte Ferien und groteske Slapsticks wetteifern mit dem Schauwert technischer Höchstleistungen und exotischer Naturaufnahmen. Ein ausgeprägter Sinn für das Surreale in der Wirklichkeit, eine Vorliebe für die Flüchtigkeit der Erscheinungen sowie die Mobilisierung des Blicks auf extensiven Kamerafahrten verleihen vielen frühen Filmen avantgardistische Qualität. Unverkennbar sind die Impulse, welche die internationale Filmavantgarde seit den 1920er Jahren vom frühen Kino empfängt.

 

Zu 10 Jahre KINtop hat die KINtop-Redaktion eine Kino-Soirée mit Klavierbegleitung zusammengestellt:

 

"Alles dreht sich, alles bewegt sich: Frühes Kino und Avantgarde"

 

gezeigt werden u. a. die Filme: D. W. Griffith: Those Awful Hats (1909), Ballonwettfahrten (1908), Hans Richter: Vormittagsspuk (1925), phantom rides durch Stockholm und die Pyrenäen (1909/12), Henri Chomette: Jeux des reflets et de la vitesse (1925), Ken Jacobs: The Georgetown Loop (1965).

Einführung: Martin Loiperdinger

 

Nach Frankfurt am Main (Deutsches Filmmuseum) und Berlin (Kino Arsenal) sind die nächsten Spieltermine in Luxemburg und München:

 

Dienstag, 22. Januar 2002, 20.30 Uhr, Cinémathèque Municipale de Luxembourg, Place du Théatre, Luxemburg

 

Montag, 4. Februar 2002, 19 Uhr, Filmmuseum im Stadtmuseum, Jakobsplatz 1, München.