Sonderforschungsbereich "Umwelt und Region" der Universität Trier stellt Forschungsergebnisse vor

Symposium am 17./18. Januar 2002 in Trier

Zum Abschluss der ersten dreijährigen Forschungsphase präsentiert der Sonderforschungsbereich 522 "Umwelt und Region" (SFB) an der Universität Trier seine Forschungsergebnisse am 17. und 18. Januar 2002 im Rahmen eines Symposiums zum Thema "Umweltanalyse und Umweltmanagementstrategien für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum". Veranstaltungsort ist die Aula des Robert-Schuman-Hauses der Katholischen Akademie, Auf der Jüngt 1, Beginn um 9Uhr. In Kooperation mit der IHK Trier findet ein Abendvortrag des "Wirtschaftsweisen" Prof. Donges am 17. Januar um 19 Uhr im Tagungszentrum der IHK Trier, Herzogenbuscher Straße 12 statt. Nicht nur Wissenschaftler der Universität Trier werden an zwei Tagen ihre Forschungsergebnisse präsentieren. Für den zweiten Tag zugesagt hat auch der ehemalige Bundesumwelt- und Bundesbauminister Prof. Klaus Töpfer und jetzige Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Die Trierer Forschungsansätze werden auf dem Symposium im Vergleich zum nationalen und internationalen Forschungsstand stehen, denn zahlreiche renommierte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland konnten als Referenten und Diskussionspartner für das Symposium gewonnen werden. Der SFB wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Land Rheinland-Pfalz finanziert.

 

Zum Programm

 

Nach dem Vortrag von Prof. Schenkel, Vizepräsident des Umweltbundesamtes, zum Thema "Umweltdiagnose und Optionen für nachhaltiges Handeln" werden Ergebnisse der umweltgeschichtlichen Untersuchungen und ihr Beitrag zu einem regionalen Umweltmanagement vorgestellt: Der Einfluss des Menschen auf die Umwelt der Region in den vergangenen Jahrhunderten ist in einer Vielzahl von Spuren und Funden der Region ablesbar. Deren Kenntnis erlaubt eine bessere Anpassung nachhaltiger Bewirtschaftungsmaßnahmen an die lokalen und regionalen Verhältnisse.

 

 

Trends des regionalen Klimas

 

Am ersten Veranstaltungstag werden die im Sonderforschungsbereich ermittelten Trends des regionalen Klimas vor dem Hintergrund der globalen Klimadiagnostik thematisiert. Dazu wird Prof. Schönwiese, einer der bekanntesten deutschen Klimaforscher (Universität Frankfurt), sprechen. Im Anschluss stellt Prof. Klaus Itten (Universität Zürich-Irchel), den Einsatz moderner Fernerkundungssysteme in der Umweltforschung vor. Prof. Hill aus dem Trierer Sonderforschungsbereich geht sodann auf die Bedeutung fernerkundlicher Methoden für das Umweltmonitoring ein. Im Trierer Sonderforschungsbereich wurden zahlreiche umweltrelevante Analysen mit Hilfe von modernen Satellitensystemen durchgeführt.

 

 

Erforschung der regionalen Gewässer

 

Die Trierer Wissenschaftler haben in den vergangenen Jahren intensiv die regionalen Gewässer beforscht und inzwischen interessante Ergebnisse aufzuweisen. Daher werden zum Abschluss des Schwerpunktthemas "Umweltdiagnose, Modelle und Umweltmanagement" die Möglichkeiten und Grenzen der quantitativen hydrologischen Prozessmodellierung durch Prof. Wolfram Mauser (München) aufgezeigt. Die Trierer Hydrologen Symader und Bierl werden über neue Erkenntnisse zum Stofftransport in Fließgewässern berichten. Der Sprecher des SFB, Prof. Paul Müller, leitet anschließend mit einem Referat zur Bedeutung regionaltypischer Diversität in den Themenschwerpunkt "Bioinformation und Umweltmanagement" des nächsten Tages ein.

 

Ein Höhepunkt wird ab 19 Uhr eine gemeinsame Abendveranstaltung der IHK Trier und dem Fachbereich IV der Universität Trier im Tagungszentrum der IHK Trier sein. Um 19 Uhr wird der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Prof. Juergen Donges, ein Plädoyer für mehr Langfristorientierung in der Wirtschaftspolitik vortragen.

 

"Bioinformation und Umweltmanagement"

Am zweiten Veranstaltungstag des Symposiums werden ab 9 Uhr sechs weitere Vorträge international anerkannter Referenten den Themenkomplex "Bioinformation und Umweltmanagement" fortsetzen. Die Kenntnis des Einflusses von Umweltbelastungen und Flächennutzungen auf den Menschen und auf die Natur ist für ein erfolgreiches regionales Umweltmanagement von zentraler Bedeutung. Die Referenten thematisieren daher unter anderem die Wirkung von Ozon auf Pflanzen, die Wirkung von Umweltbelastungen auf den Menschen oder die Frage der ökonomischen Bewertung einer Artenvielfalt.

 

Umweltverhalten in der Region

 

Das Wissen um die Umwelt und ihren Schutz sollte Anwendung bei den Menschen der Region finden. Daher thematisieren die Referate am Nachmittag des 18. Januar das Umweltverhalten von regionalen Entscheidungsträgern und Managern. Dazu wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Unternehmer, Behörden und andere Institutionen der Region Trier zu ihren Umweltverhalten befragt und daraus wissenschaftliche Erklärungsmodelle abgeleitet, mit denen in dieser umfassenden Form wissenschaftliches Neuland betreten wird. Zwei hochkarätige Referenten der Universitäten Niymegen und Oldenburg erläutern darüber hinaus mögliche Strategien einer nachhaltigen Regionalentwicklung am Beispiel der Niederlande sowie die Möglichkeiten der Organisation von Innovationen im Bereich regionaler Strukturplanung.

 

 

Methoden interdisziplinärer Umweltforschung

 

Da die Einsicht, dass eine erfolgreiche Umweltforschung auf eine enge Kooperation von Wissenschaftlern unterschiedlichster Fachgebiete angewiesen ist, zunehmend Anerkennung findet, werden zum Abschluss der Veranstaltung erfolgreiche Methoden einer interdisziplinären Umweltforschung vorgestellt und diskutiert. Der ehemalige Bundesumwelt- und Bundesbauminister und jetzige Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Prof. Klaus Töpfer, wird mit einer Betrachtung des Themas Nachhaltigkeit im Kontext der globalen Umweltpolitik die Veranstaltung beenden.

 

 

Informationen zum SFB

 

Der interdisziplinäre Sonderforschungsbereich 522 "Umwelt und Region" an der Universität Trier besteht seit Juli 1999 und bearbeitet den gesamten Raum der Planungsregion Trier mit 15 wissenschaftlichen Projekten. Ziel ist es, effiziente Umweltmanagementstrategien für verschiedene Wirtschaftsbereiche der Region zu entwickeln. Für diese Arbeiten wurde der SFB 522 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Land Rheinland-Pfalz mit insgesamt etwa 7,4 Mio. DM für die ersten drei Jahre finanziert.

 

 

Das Besondere an diesem SFB ist nicht nur die enge Kooperation von

 

Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachgebieten, die in enger, fachübergreifender Kooperation die ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme der Region analysieren und ermitteln, sondern auch deren Ursachen im Bereich von Wirtschaft, Politik, Recht, Kultur und Gesellschaft feststellen. In den ersten Jahren wurden daher umfassende Umweltanalysen von Wasser, Boden, Luft, Pflanzen und Tieren an vielen verschiedenen Standorten der Region Trier gemacht mit dem Ziel, für die ganze Region aussagefähige Befunde zu erzielen. Parallel dazu wurden in den genannten Wirtschaftsbereichen zahlreiche Unternehmer, Planer und Bauherren zu ihrem Umweltverhalten befragt. Die Analysen erfassen die gesamte zeitliche Entwicklung bis hin zur Ur- und Frühgeschichte. Modellrechnungen, Simulationen und Szenarien sollen eine Vorhersage möglicher Entwicklungen, zum Beispiel im Bereich des regionalen Klimas oder der Wald- und Landschaftsentwicklung, in der Region Trier ermöglichen. Ein umfangreicher Datenbestand ist inzwischen zusammengetragen worden.

 

 

Ziel der Untersuchungen der Trierer Wissenschaftler ist es, Strategien und Maßnahmen für eine nachhaltige Verbesserung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Bedingungen der Region Trier zu entwickeln. Ein erster Überblick über die Ergebnisse der Analysen und der abgeleiteten Strategien soll interessierten Gästen auf dem anstehenden Symposium ermöglicht werden.

 

Informationen/Anmeldung zum Symposium, 17./18 Januar:

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Müller

Dipl.-Kfm. Stefan Rumpf

SFB 522 "Umwelt und Region", Universität Trier

Tel.: (06 51) 2 01-45 45

Fax: (06 51) 2 01-45 44

www.uni-trier.de/~sfb522

 

Informationen/Anmeldung zur Abendveranstaltung, 17. Januar:

IHK Trier, Infocenter

Telefon: (06 51) 97 77-0