Die Karriere von Asta Nielsen erhielt vor 100 Jahren ihren entscheidenden Wendepunkt in Frankfurt am Main: Am 27. Mai 1911 hat die dänische Filmschauspielerin Asta Nielsen in der Frankfurter Kaiserstraße einen damals völlig neuartigen Vertrag unterschrieben: Sie verpflichtete sich, vier Jahre lang alljährlich zehn Filme exklusiv für eine Frankfurter Filmproduktionsfirma zu drehen. Das 100-jährige Jubiläum dieses für die Filmbranche historischen Ereignisses nimmt der Trierer Medienwissenschaftler Prof. Dr. Martin Loiperdinger zum Anlass, eine internationale Filmkonferenz zu kuratieren:

Importing Asta Nielsen

Cinema-Going and the Making of the Star System in the Early 1910s

27. bis 29. September 2011

Eröffnung am 27. September um 10.00 Uhr

Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Die deutsche Filmbranche spielte vor 100 Jahren eine Vorreiterrolle bei der Einführung des langen Spielfilms. Der Ortsname Hollywood war in der Filmbranche noch gar nicht bekannt – da füllte schon ein Filmstar aus Berlin die Kinokassen. Ein Konsortium investierte die damals schier unglaubliche Summe von 1,2 Millionen Mark – in Babelsberg bei Potsdam wurde extra ein großes Glasatelier für die Drehs mit Asta Nielsen gebaut! Als „Duse der Filmkunst“ wurde Asta Nielsen in vielen Ländern der erste international bekannte Filmstar.

Auf der Konferenz gehen 15 renommierte Filmwissenschaftler/innen der Frage nach, was die Gründe für den Erfolg der dänischen Schauspielerin waren und wie es um die Erfolge Asta Nielsens international tatsächlich bestellt war. Sie war in vielen Ländern wie etwa in Deutschland, Spanien, Italien und Russland tatsächlich der erste Filmstar. In anderen Ländern wie etwa den USA und Dänemark war sie ein Star unter anderen. Wie war der Verleih ihrer Filme organisiert? Wie hat die Presse reagiert? Wie hat das Publikum ihre Filme aufgenommen? Spielten dabei kulturelle Unterschiede eine Rolle? Und wie hat sich der Beginn des Ersten Weltkriegs auf die internationale Verbreitung von Asta Nielsens Filmen ausgewirkt?

<link file:116999>Programm zum Herunterladen

Der Radiosender SWR2 hat im Vorfeld der Konferenz ein Interview mit Prof. Loiperdinger geführt, das am Montag im "Journal am Mittag" ausgestrahlt wurde. In der Mediathek von SWR2 ist es  zu hören:

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