Wie Facebook, Apps und iPhone die Hochschulen verändern

Experten diskutierten beim E-Learning-Tag an der Universität Trier

E-Learning-Tag an der Universität Trier

E-Learning-Tag an der Universität Trier

„Dieser Tag ist ein wichtiges Forum, um Trends vorzustellen und Erfahrungen auszutauschen.“ Prof. Dr. Georg Krausch, Vorsitzender der Konferenz der Landeshochschulpräsidenten, brachte in seinem Grußwort die Intention des E-Learning-Tags an der Universität Trier auf den Punkt. Mehr als 180 Experten und Interessierte aus allen Teilen von Rheinland-Pfalz und darüber hinaus nutzten am Donnerstag die Gelegenheit, sich in Trier zu informieren und zu diskutieren.

Der Trierer Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel betonte in seinem Grußwort, wie die neuen Medien die Welt verändert haben. Auch die Hochschulwelt – und diese Frage stand im Mittelpunkt der Eröffnungsvorträge. Prof. Dr. Gabi Reinmann von der Universität der Bundeswehr in München beschritt zunächst den „weiten Weg von der technischen Invention zur didaktischen Innovation“, auf dem die Hochschulen seit der Nutzung  von „Tablets, Apps und dem Internet der Dinge“ in der Lehre unterwegs sind. Noch fehlt es laut Reinmann auf diesem Weg an einer klaren Standortbestimmung und einer Zieldefinition. Die erhofft sich die Wissenschaftlerin von einer Entwicklungsforschung, mit der die bislang praktizierte Nutzung der neuen technischen Errungenschaften aus didaktischer Perspektive evaluiert werden sollte. Im klassischen System der Forschungsförderung mangele es dafür jedoch an Interesse und Strukturen.

Prof. Dr. Stefan Aufenanger von der Universität Mainz blickte in seinem Vortrag „in die Zukunft von E-Learning in Hochschulen“. Auch er bemängelte, dass der Einzug technischer Innovationen in Lehre und Lernen an Hochschulen zu wenig erforscht sei. Nach seiner Überzeugung mache es keinen Sinn, sich grundsätzlich gegen den Trend zu sträuben. Die neue Generation der Studierenden erwarte, dass man mit den neuen Medien arbeite. Es gehe vielmehr um deren sinnvolle Anwendung und Einbeziehung.

Einer der Wissenschaftler, die nach anfänglicher Skepsis mittlerweile von den Vorteilen des E-Learning überzeugt sind, ist Prof. Dr. Axel Kihm, Vizepräsident der Fachhochschule Trier: „Ich wollte keine elektronische, ich wollte eine direkte persönliche Lehre. Inzwischen habe ich gelernt, dass die neuen Medien die Lehre bereichern.“

Dirk von Gehlen, bei der Süddeutschen Zeitung für Social Media und Innovation zuständig und für strittige Thesen zum Urheberrecht bekannt, hielt den Abschlussvortrag: „Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen - über die Kultur des Teilens und die kreative Kraft des Adaptierens".

Viele der in den Eröffnungsvorträgen angerissenen Themen konnten am Nachmittag in vier parallelen praxisbezogenen Workshops vertieft werden. Darin ging es um technikunterstützte Tutorien und Prüfungen, mobile Hochschule, Vernetzung sowie E-Kompetenzen. Bianca Höfler-Hoang von der Koordinationsstelle E-Learning der Universität Trier konnte als Organisatorin der Tagung ein positives Resümee ziehen. „Mit mehr als 180 Anmeldungen wurden unsere Erwartungen übertroffen. Das ist eine stolze Zahl für eine solche Veranstaltung.“

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