Theologische Fakultät verlieh Hieronymus-Preise

Thomas Kremer und Christopher Hoffmann für herausragende Arbeiten geehrt

Die Preisträger Dr. Thomas Kremer (Zweiter von rechts) und Christopher Hoffmann (Zweiter von links) mit ihren Betreuern Prof. Dr. Johannes Brantl (links) und Prof. Dr. Reinhold Bohlen (rechts) sowie dem Vorsitzenden des Vereins zur Förderung der Theologischen Fakultät, Willi Decku (Mitte).

Im Rhythmus von drei Jahren vergibt die Theologische Fakultät Trier die nach ihrem Patron benannten Hieronymus-Preise. Für ihre herausragenden Abschlussarbeiten wurden Dr. Thomas Kremer und Christopher Hoffmann ausgezeichnet. Kremer setzte sich in seiner Dissertation mit dem Genesiskommentar des Kirchenlehrers Ephräm des Syrers auseinander. Christopher Hoffmann beschäftigte sich in seiner Diplomarbeit mit der auch aktuell diskutierten Frage der Autonomie des Menschen.
In Anwesenheit von Landtagspräsident Joachim Mertes bezeichnete Dekan Prof. Dr. Rudolf Voderholzer die Preisverleihung in der Promotionsaula des Priesterseminars als eine Art „Erntedankfest“, bei der die wissenschaftliche Arbeit in die Öffentlichkeit getragen werde. In den zurückliegenden drei Jahren wurden zehn Dissertationen und 36 Diplomarbeiten an der Theologischen Fakultät eingereicht, aus denen eine Kommission die beiden Sieger ermittelte.
Der frühere Rektor der Theologischen Fakultät und Betreuer der Dissertation, Prof. Dr. Reinhold Bohlen, charakterisierte in seiner Laudatio Thomas Kremers Dissertation als eine wissenschaftliche Arbeit von Rang. Sie bringe die internationale patristische Forschung bibelwissenschaftlich signifikant voran. Die Patristik beschäftigt sich mit der Zeit der Kirchenväter.
Mehr als vier Jahre lang hat Thomas Kremer an der Theologischen Fakultät Trier und der Uni Bamberg an seiner Doktorarbeit geschrieben. „Themen aus dem christlichen Orient haben mich schon früh interessiert“, erläuterte der Preisträger den Anstoß zu seiner Promotion. Zurzeit arbeitet Kremer als wissenschaftlicher Assistent an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Frankfurt/Main und wirkt seelsorgerisch in der Pfarreiengemeinschaft Morbach.
Im kirchlichen Dienst steht inzwischen auch Christopher Hoffmann. Seit September ist er als Pastoralassistent in Bad Neuenahr-Ahrweiler tätig. Prof. Dr. Johannes Brantl hob als Betreuer die Aktualitätsbezüge der Diplomarbeit heraus. Christopher Hoffmann zeige, dass ein Theologiestudium weit mehr sei als eine weltferne Beschäftigung im Elfenbeinturm sei. Unter dem Titel „Autonomie um jeden Preis? Philosophische und theologische Betrachtungen zu einem bioethischen Prinzip“ setzt  sich Hoffmann mit den auch in Medizin und Bioethik diskutierten Begriffen von menschlicher Autonomie und Selbstbestimmung auseinander. Die Diplomarbeit zeuge von ausgesprochen solider Sachkenntnis, Souveränität im Umgang mit Literatur und Quellen und verbinde in hervorragender Weise Theorie und Praxis, so Brantl.
Gestiftet werden die Auszeichnungen vom Verein zur Förderung der Theologischen Fakultät. Dessen Vorsitzender Willi Decku überreichte den mit 1000 Euro dotierten Hieronymus-Preis an Thomas Kremer und den Nachwuchsförderpreis sowie 250 Euro an Christopher Hoffmann.