Neues Forschungsprojekt: Jugendkriminalität in der modernen Stadt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat das Forschungsprojekt "Jugendkriminalität in der modernen Stadt" in ihr Förderprogramm aufgenommen. Dieses Projekt wird gemeinsam vom Institut für Kriminalwissenschaften, Abteilung Kriminologie der Universität Münster (Prof. Dr. Klaus Boers) und der Abteilung für Soziologie der Universität Trier (Prof. Dr. Jost Reinecke) durchgeführt. Die Studie untersucht den Verlauf der Jugendkriminalität zwischen dem 13. und 17. Lebensjahr im Wandel von ethnisch-kulturellen Wertorientierungen, sozialen Lagen sowie Freizeit- und Lebensstilen (soziale Milieus).

 

Neben der selbstberichteten Delinquenz (Dunkelfeld) spielen die Auswirkungen polizeilicher Ermittlungen und gerichtlicher Verurteilungen (Hellfeld) eine große Rolle. Die Schülerbefragungen werden jedes Jahr in Münster und Duisburg durchgeführt und berücksichtigen die Schule als Sozialisations- und Präventionsraum ebenso wie die familiäre Erziehung. Mit diesem in theoretischer und methodischer Hinsicht neuen und erstmals verwendeten Längsschnittdesign kann in kriminalsoziologisch differenzierter Weise analysiert werden, womit Stabilität und Veränderungen individueller Kriminalitätsraten in der sehr dynamischen Jugendphase zusammenhängen. Dadurch wird es auch möglich, schulische Bemühungen zur Drogen- und Gewaltprävention zu untersuchen und weitere Empfehlungen zu formulieren.