Vortrag zu "Wissenschaft und Kapitalismus" am kommenden Donnerstag

Am kommenden Donnerstag, den 19. Januar, veranstaltet das <link internal-link>AStA Referat für Hochschulpolitik einen Vortrag zum Verhältnis von Wissenschaft und Kapitalismus. Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Raum C1. Referieren wird Prof. Margaret Wirth.

Die Wissenschaft erfreut sich hierzulande großer Wertschätzung. Soviel ist allgemeiner Konsens: „Wir leben in einer Wissensgesellschaft". Wissen soll angeblich sogar eine Macht sein, von entscheidender Bedeutung für die Gesellschaft und für alle, die über es verfügen. Und soviel lässt sich ja auch nicht bestreiten: In allen Bereichen von Staat und Gesellschaft sind Wissenschaftler unterwegs. Jede Großbank leistet sich heute einen „Chefvolkswirt", der dem Fernsehpublikum den Stand der Krise aus seiner Sicht erläutert; in Forschungslabors, think tanks und Universitäten wird Wissen erarbeitet; in den Medien, den Unis, der Schule wird es weitergegeben. Das alles lässt der Staat sich Einiges kosten: Er institutionalisiert mit großem finanziellen Aufwand wissenschaftliche Einrichtungen, an denen tagaus, tagein nichts anderes getan wird als über die Gegenstände aus Natur und Gesellschaft nachzudenken und diese Erkenntnisse einem Heer von Studierenden weiterzugeben. Auch darauf hält sich die moderne Gesellschaft nämlich viel zugute: Dass Wissen hierzulande - im Prinzip jedenfalls - jedermann zugänglich ist. Niemand, der etwas wissen, sich etwas erklären will, soll davon abgehalten, daran gehindert werden. Denn auch das ist allgemein Konsens: Wissen ist ein nützliches Gut, für die moderne Gesellschaft und ihren Fortschritt ebenso wie für deren einzelne Mitglieder.

Dass Wissenschaft hierzulande Bedeutung hat, lässt sich also nicht bestreiten. Zum Lob für deren Leistungen wird diese Feststellung allerdings nur, wenn man gründlich davon absieht, worin diese bestehen. Die praktischen Ergebnisse, die auf Grundlage und mit Hilfe des allseitigen Nachdenkens über Natur und Gesellschaft zustande kommen, geben bei genauerer Betrachtung jedenfalls wenig Anlass zur Feier der „Wissensgesellschaft" <link internal-link>...