PM: Die Uni ist kein Platz für Kriegspropaganda!

Anlässlich des für den 25. Januar geplanten Vortrags <link http: www.16vor.de index.php kompaniechefs-berichten-vom-krieg external-link-new-window>"Krieg in Afghanistan: Ein Erfahrungsbericht aus den Kampfeinsätzen der Bundeswehr" wendet sich der AStA der Karl-Marx-Universität Trier entschieden gegen die zunehmende Präsenz militaristischer Inhalte an unserer Universität.

Der Vortrag zweier Majore der Hamburger Führungsakademie der Bundeswehr über ihre Erfahrungen im Afghanistankrieg am 25. Januar ist hier nur das aktuellste Beispiel. Er ist Teil einer Entwicklung, Kriege als legitimes Mittel deutscher Politik darzustellen und nur noch in Bezug auf die Effektivität ihrer Durchführung zu untersuchen. So wollen die beiden Majore in ihrem Vortrag die „Stärken und Schwächen“ des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan herausarbeiten – die Frage nach dem Sinn des ganzen Unternehmens wird gar nicht erst gestellt.

Veranstaltet wird der Vortrag von Junior Professor Martin Wagener (Politikwissenschaft), dem zivil-militärischen Thinktank Clausewitz Netzwerk für Strategische Studien und dem Reservistenverband der Bundeswehr/Landesgruppe Rheinland-Pfalz. Mit den mindestens militär-affinen Inhalten von Forschung und Lehre Martin Wageners hat sich der AStA bereits im Sommersemester 2011 in einer Veranstaltung zur Militarisierung der Hochschulen <link external-link-new-window>auseinandergesetzt. Zuletzt fiel er mit dem Versuch auf, dem aufgrund seiner untragbaren sexistischen und militaristischen Ansichten ausgeladenen Militärhistoriker Martin van Crefeld in einem seiner Seminare ein Forum zu bieten. Auch der Reservistenverband ist bereits mehrfach mit Vorträgen an der Universität öffentlich aufgetreten. In diesen Chor der Kriegspropaganda reiht sich seit neuestem auch eine studentische „Hochschulgruppe für Außen und Sicherheitspolitik“ ein, die ebenfalls schon einen Frontkämpfer zum Anekdotenerzählen an die Universität geladen und sich laut Satzung den verstärkten zivil-militärischen Diskurs und das Bekenntnis zur Notwendigkeit von Streitkräften und der Verteidigung „unserer“ Werte auf die Fahne geschrieben hat.

Für den AStA kann die Propagierung von Krieg als Mittel zur Durchsetzung so genannter deutscher Interessen (zu denen laut Weißbuch der Bundeswehr z.B. freier Zugang zu Ressourcen und Handelswegen gehören) kein gleichberechtigter Teil des wissenschaftlichen Diskurses sein. Wir fordern eine Selbstverpflichtung der Universität, nach der Forschung und Lehre ausschließlich friedlichen und zivilen Zwecken zu dienen haben.