Wenn ein Drittel aller Studierenden zur Vollversammlung kommt …

Teilnehmende des Seniorenstudiums diskutieren über die Zukunft des Bildungsangebots für Ältere an der Universität

Studentinnen und Seniorenstudenten im Gespräch.

Studentinnen und Seniorenstudenten im Gespräch.

Einen Studierendenausweis, Ermäßigung beim Mensaessen und eine eigene Interessenvertretung – so lauten die Wünsche auf dieser studentischen Vollversammlung. Was für die meisten Studentinnen und Studenten selbstverständlich ist, muss sich die hier anwesende kleine, aber wachsende Gruppe an Studierenden erst noch erarbeiten: die Gasthörerinnen und Gasthörer, die ein Seniorenstudium an der Universität Trier belegen.

Auf Einladung von Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel sind etwa 70 ältere Männer und Frauen in der Mensa Tarforst zusammengekommen – angesichts von derzeit 200 eingeschriebenen Seniorenstudierenden eine Vollversammlung beinahe im wahrsten Sinne des Wortes. „Ihr Interesse bestätigt die Ergebnisse einer Umfrage, wonach 95 Prozent der Seniorenstudierenden mit unserem Angebot zufrieden beziehungsweise sogar sehr zufrieden sind“, freut sich Michael Jäckel.

Die Anwesenden sind allerdings nicht gekommen, um nur Anerkennung zu zeigen und brav zuzuhören. Ganz so, wie sich viele von ihnen auch in den Vorlesungen und Seminaren mit ihrem Wissen und ihrer Lebenserfahrung einbringen, beteiligen sie sich auch auf der ersten Vollversammlung intensiv an der Diskussion unter dem Motto „Vision 2015 – Gegenwart und Zukunft des Seniorenstudiums an der Universität Trier“.

An zehn Tischen diskutieren sie jeweils 20 Minuten lang eine von fünf Fragen: „Warum beteiligen Sie sich am Seniorenstudium“, „Was gefällt Ihnen?“, „Was gefällt Ihnen nicht so gut?“, „Welche Rolle soll der Austausch zwischen Alt und Jung spielen?“, „Wie können die Interessen der Seniorenstudierenden vertreten werden?“. Auch Präsident Michael Jäckel und sein Vorgänger Peter Schwenkmezger, jetzt selbst Seniorenstudent, hören zu und bringen sich ein. Moderiert werden die Gesprächsrunden von Studentinnen und Studenten der Psychologie, welche die Ergebnisse zunächst auf einer großen Papiertischdecke festhalten und später an Stellwänden präsentieren.

Neben zukunftsweisenden Antworten wie „Universität am lebenslangen Ler-nen ausrichten“, „Kooperationsvertrag mit der Universität“ oder „mehr Beteiligung bei der Auswahl der Vortragsthemen“ finden sich auch ganz konkrete Wünsche wie „Meldung, wenn Veranstaltung ausfällt“ oder „offizielle E-Mail mit Seniorenkennung“.

Zwischendrin findet sich auch viel Lob, nicht nur zum Seniorenstudium an sich, sondern insbesondere auch zu der Vollversammlung und zu der offenen Diskussionsmethode: „Ich finde die Idee des Dialogs gut!“, „Die Methode ist sehr gut und hilfreich.“, „Der Gedankenaustausch in einem netten Ambiente war eine Bereicherung.“

Michael Jäckel lobt die Fülle und Vielfalt der Beiträge und hofft, dass es nicht bei Luftnummern bleibt. Bei manchen langfristig ausgerichteten Anliegen wie etwa einer eigenen Interessenvertretung fürchtet er zumindest „einen langen Marsch durch die Institutionen“. Bei kurzfristig zu realisierenden Wünschen verspricht er schnelle Abhilfe, wie etwa einen Zugriff auf das digitale Campus Management System Stud.IP oder das Personen- und Veranstaltungsverzeichnis LSF sowie eine bessere Koordination von Lehrveranstaltungen in den verschiedenen Fächern zu ähnlichen Themen.
 
Das Servicebüro Seniorenstudium wird das auf der Vollversammlung erstellte Material nun gemeinsam mit dem Präsidium und der bereits bestehenden Arbeitsgruppe der Seniorenstudierenden „lifetime3“ sichten und dann entscheiden, wie der Prozess „Vision 2015“ weiter gestaltet wird.

Eine Dokumentation der ersten Vollversammlung finden Sie in Kürze auf der Homepage des Seniorenstudiums in der Rubrik „Vision 2015“: <link http: www.seniorenstudium.uni-trier.de _blank external-link-new-window>www.seniorenstudium.uni-trier.de