Präsident hatte ein offenes Ohr für Sorgen der Erstsemester

Kritik und Lob: Gesprächsteilnehmer erlebten unterschiedliche Studienstarts

Gesprächsteilnehmer im Audimax

Gesprächsteilnehmer im Audimax

1:0 für die Senioren. Während zu Wochenbeginn die Vollversammlung der Gast- und Seniorenstudierenden an der Universität Trier großes Interesse fand, blieben nur wenige Tage später die Stuhlreihen beim Gespräch des Präsidenten mit den Erstsemestern überwiegend leer. Auch das Angebot, Wünsche und Anliegen vorab per Mail vorzubringen, wurde nicht genutzt. „Das lässt zwei Schlussfolgerungen zu: Entweder ist Mail nicht mehr das geeignete Medium oder alle sind zufrieden“, kommentierte Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel die Zurückhaltung mit einem Schmunzeln.
Dem war nicht so. Nicht alle sind mit ihrem Start an der Universität einverstanden. Eine Gruppe beklagte sich über massive Lücken im Lehrangebot des Bereichs Freizeit- und Tourismusgeographie innerhalb des Studiengangs Angewandte Geographie. Jäckel sagte den Studierenden zu, sich für ihre Sache einzusetzen. Es handele sich jedoch um eine bekannt schwierige Problemlage, die zeitnah allenfalls über Lehraufträge zu lösen sei, um den Studierenden ein ansprechendes Angebot bieten zu können.
Ein weiteres Konfliktthema waren Gebühren für Zusatzstudiengänge. Nachdem die Zahlungsaufforderungen an die bereits eingeschriebenen Studierenden zurückgenommen worden waren, ging es darum, auch für die Zukunft Gebührenfreiheit zu sichern. Jäckel informierte darüber, dass dem Senat in der Sitzung am 9. Februar ein Vorschlag mit dieser Zielrichtung unterbreitet werde.
Neben der Kritik gab es auch Anerkennung für die Universität und für den nicht alltäglichen Vorstoß des Präsidenten, ein solch offenes Gespräch anzubieten. „Die Veranstaltung ist gut gemacht“, lobte eine Studentin. Ein Master-Student der Informatik fühlt sich „an der Universität pudelwohl“ und regte in seinem Fach Kooperationen mit der Fachhochschule an. Jäckel verwies auf ein Treffen von Fachvertretern beider Hochschulen im Dezember an der Universität mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zu intensivieren.
Als angenehm empfand eine Studentin, dass die Universität Trier trotz der steigenden Studierendenzahl nicht so überfüllt sei wie andere Hochschulen. Ein Essensangebot auf Campus II nach 14 Uhr wünschte sich ein anderer Teilnehmer. Andreas Wagner, Geschäftsführer des zuständigen Studierendenwerks Trier, verwies auf hohe Personalkosten bei vergleichsweise geringer Nachfrage. „Wir arbeiten an einer Lösung“, stellte Wagner Abhilfe in Aussicht – möglicherweise durch einen Automaten.

Nach der lebendigen Diskussion lud Präsident Michael Jäckel die Studierenden ein, sich am Fotowettbewerb „CAMPuls“ zu beteiligen. Gefragt sind Bilder, die das Leben auf dem Campus in allen Facetten abbilden. Dem Sieger winken 500 Euro Preisgeld. Nähere Informationen folgen.