Wissenschaft und Arbeitsmarkt auf dem Abstellgleis

Universitätspräsident Jäckel übergibt offenen Brief an den Verkehrsminister

Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel überreicht den offenen Brief an Verkehrsminister Peter Ramsauer, der auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster (von rechts) nach Trier gekommen war. Foto: Universität Trier

Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel überreicht den offenen Brief an Verkehrsminister Peter Ramsauer, der auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster (von rechts) nach Trier gekommen war. Foto: Universität Trier

„Die europäische Kernregion Trier ist faktisch vom europäischen Schnellbahnnetz abgehängt. Wir fordern Sie daher freundlich auf, Fernverkehrsverbindungen von und nach Trier/Luxemburg deutlich zu verbessern und damit auch die Inanspruchnahme entsprechender Fernverbindungen wieder zu erhöhen.“ Das sind die Kernbotschaften eines offenen Briefes, den heute Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel im Trierer Hauptbahnhof an Verkehrsminister Peter Ramsauer übergab. Unterzeichnet ist die von Jäckel initiierte Petition von Oberbürgermeister Klaus Jensen sowie den Leitern wissenschaftlicher und kultureller Einrichtungen in Trier.

„Es ist der erste Brief, den ich in Form einer Schrifttafel erhalte. Ich werde mir das Anliegen daher besonders zu Herzen nehmen“, versprach Ramsauer. Ihm sei klar, dass die Region Trier mittelfristig wieder bessere Anbindungen brauche, sagte der Minister ohne jedoch Zusagen zu machen oder konkrete Perspektiven zu entwerfen.

Die Autoren des Briefes sehen in der schlechten Schnellbahn-Anbindung eine Benachteiligung des Wissenschaftsstandortes Trier. Universität, Fachhochschule und andere wissenschaftliche Einrichtungen seien bei der Durchführung von Tagungen und Kongressen auf gute Zugverbindungen und flexible Anbindungen an das Fernverkehrsnetz angewiesen. Unter der schlechten Erreichbarkeit der Region Trier leide auch der Arbeitsmarkt, dem bereits 3.000 Fach- und Führungskräfte fehlten.  „Die Frage, ob Trier als attraktiver Arbeitsort in Frage kommt, wird von den gegebenen Verkehrsanbindungen beeinflusst“, heißt es in dem Schreiben weiter. Die Universität Trier sieht sich  in dieser Frage beispielsweise bei der Besetzung von Professorenstellen benachteiligt. Immer wieder sei das Argument zu hören, dass Trier nur schwer erreichbar sei.

Das Gespräch im Trierer Hauptbahnhof war Auftakt einer vom Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster organisierten „Tour de Trèves“ des Verkehrsministers.

Hintergrund:
Unterschrieben ist der Brief an Verkehrsminister Ramsauer von den Präsidenten der Universität und der Fachhochschule, Prof. Dr. Michael Jäckel und Prof. Dr. Jörg Wallmeier, Oberbürgermeister Klaus Jensen, Theater-Intendant Gerhard Weber, Handwerkskammer-Präsident Rudi Müller, IHK-Präsident Peter Adrian, dem Direktor der Europäischen Rechtsakademie, Dr. Wolfgang Heusel, dem Direktor der Katholischen Akademie, Pfr. Lic. Phil Jürgen Doetsch, dem Direktor der Deutschen Richterakademie, Dr. Rainer Hornung, sowie von ADD-Präsidentin Dagmar Barzen.