Senat beschließt Moratorium für unbefristete Besetzung von Stellen

Reaktion auf die angespannte Haushaltssituation an der Universität Trier

Die Erklärung des Präsidenten im Wortlaut:


Universität Trier                                        Trier, 08.05.2012
Der Präsident


Haushaltssituation an der Universität Trier

Angesichts der mittelfristigen Haushaltsentwicklung hat der Senat der Universität Trier in seiner Sitzung am 03.05.2012 ein Moratorium für die unbefristete Besetzung von Stellen in allen Bereichen der Universität Trier beschlossen (Abstimmungsergebnis: 12 Ja : 3 Nein : 4 Enthaltungen). Diese Grundsatzentscheidung hat vorläufigen Charakter und gilt zunächst bis zur nächsten Senatssitzung am 14. Juni 2012. Die Entscheidung soll verhindern, dass ohne eine vorherige Strukturdebatte in Bezug auf die Stellenausstattung der Universität Trier als Ganzes bereits jetzt dauerhafte Entscheidungen im Rahmen von Wiederbesetzungsverfahren getroffen werden. Die Diskussion über die Kernzahlen der Haushaltsentwicklung hat deutlich gemacht, dass die Instrumentarien, die bislang für Konsolidierungszwecke an der Universität Trier eingesetzt wurden, bei weitem nicht ausreichen, um die mittelfristig, spätestens ab 2014 anstehenden Einsparverpflichtungen, die seitens der Politik eingefordert werden, realisieren zu können. Das Zusammenwirken der Faktoren „Tariferhöhungen“, „Globale Minderausgaben/Schuldenbremse“, „Lehrdeputaterhöhung“, „Wegfall Studienkontenmodell“ und „Entlastungsmöglichkeiten aus Hochschulpaktmitteln“ führen im Ergebnis eindeutig und unmissverständlich dazu, dass in wenigen Jahren Fachbereiche und zentrale Einrichtungen der Universität Trier in ihrer Handlungsfähigkeit massiv beeinträchtigt werden. Gegensteuern braucht nach aller Erfahrung eine längere Vorlaufzeit.

Das Moratorium dient also dazu, den Handlungsdruck bei kurzfristigen Entscheidungen herauszunehmen und eine mittelfristige Struktur- und Finanzplanung vorzubereiten. Ob das Moratorium in der Senatssitzung am 14. Juni 2012 aufgehoben oder verlängert wird, hängt von den bis dahin eingeleiteten Maßnahmen ab. Für die interne weitere Vorgehensweise wird zur Zeit ein Regelwerk erstellt, für das noch eine Abstimmung mit den einzelnen Bereichen der Universität Trier erfolgt.


Prof. Dr. Michael Jäckel