Deutsche Diaspora in Ozeanien nach dem Ende des Kolonialreiches

Öffentlicher Vortrag im Fach Internationale Geschichte

Die historische Forschung zur Geschichte des deutschen Kolonialreiches und seiner Auswirkungen führte lange eine Art Mauerblümchendasein. Dies hat sich in den vergangenen Jahren drastisch gewandelt. Während die meisten Studien ihren Blick auf die afrikanischen Kolonien richten, leistet Dr. Christine Winter Dr Christine Winter (University of Queensland)
mit ihren Forschungen zur Geschichte der deutsch-pazifischen Diaspora einen wichtigen Beitrag zur Rekonstruktion der Heterogenität und Komplexität des deutschen Kolonialismus und seiner Nachwirkungen. Am Dienstag, 19. Juni, hält die Forscherin von der University of Queensland an der Universität Trier einen Vortrag mit dem Titel:

„Die deutsche Diaspora in Ozeanien nach dem Ende des deutschen Kolonialreiches: Identitätswandel und Kontinuität deutsch-pazifischer Familien im 20. Jahrhundert.“
Dienstag, 19. Juni, 18 Uhr, Raum B 20

Samoa, Papua-Neuguinea, Kaiser-Wilhelmsland: das deutsche Kolonialreich erstreckte sich bis in den Pazifik. Ebenso wie in den afrikanischen „Schutzgebieten“ ließen sich hier zwischen 1884 und 1914 zahlreiche Deutsche als Händler, Missionare oder Ärzte nieder. Viele von ihnen fanden im Pazifik eine neue Heimat und gründeten Familien. Dabei wurden, anders als in den afrikanischen Kolonien des Kaiserreiches, Ehen zwischen indigenen Frauen und deutschen Männern rechtlich voll anerkannt. Oft blieben sie und ihre Familien auch über die Zeit der deutschen Kolonialherrschaft hinaus im Pazifik. In ihrem Vortrag berichtet die Historikerin Dr. Christine Winter über die Geschichte der hieraus entstandenen deutsch-pazifischen Diaspora und ihrem sich wandelnden Selbstverständnis.
Der Vortrag wird gehalten im Rahmen des Kolloquiums Arbeitskreis für Neuere und Neueste Geschichte des Faches Internationale Geschichte.