ZAT-Geburtstag und Verleihung des Ausoniuspreises

Prof. Stroh wird ausgezeichnet - Zehn Jahre Zentrum für Altertumswissenschaften

Gleich zwei herausragende Anlässe feiert die Universität Trier am 22. Juni. Das Zentrum für Altertumswissenschaften (ZAT) besteht seit nunmehr zehn Jahren. Mit dem Jubiläumsfest verbunden ist die Verleihung des Ausonius-Preises 2012. Er geht an den Latinisten Wilfried Stroh. Der Professor emeritus an der Ludwig-Maximilians-Universität wird für sein wissenschaftliches Gesamtwerk geehrt, zugleich auch für seinen fortwährenden Einsatz für Geltung und Bestand insbesondere der lateinischen Sprache.

Das Zentrum für Altertumswissenschaften (ZAT)
Das ZAT bietet neun Fächern und Fachdisziplinen der Altertumswissenschaften ein gemeinsames Dach. Es sieht laut Statut seine Aufgabe darin, das Wissen über die antike Kultur, ihre materiellen Hinterlassenschaften, ihre Literatur und ihre Geschichte sowie ihre Rezeption in Forschung und Lehre zu vertiefen“. Es gehört zu den ältesten altertumswissenschaftlichen Zentren in Deutschland. Mit dem ZAT ist in Trier etwas gelungen, was andernorts nicht selbstverständlich ist: die Wissenschaftskultur der einzelnen Fächer in der Breite zu erhalten und dennoch ein gemeinsames Forum mit fachdisziplinärer Tiefe für die Studierenden, die Lehrenden und auswärtige Kollegen zu bilden.
Der gegenseitige Austausch in gemeinsamen Lehrveranstaltungen, in dem gemeinsamen Bachelor-Studiengang „Antike Welt. Archäologie, Sprachen und Kulturen“ und in gemeinsamen Forschungskolloquien erzeugt eine lebendige Vielfalt und einen Mehrwert, den es durch ein bloßes Nebeneinander von Fächern nicht geben würde.
Den Festvortrag hält Prof. Dr. Burkhard Meißner (Hamburg) über das Thema „Zentrum für Altertumswissenschaften: Über Vergangenheit und Zukunft einer Institutskonzeption“.

Ausonius-Preisträger: Prof. Dr. Wilfried Stroh
Der Ausonius-Preisträger Prof. Wilfried Stroh hat neben seinen grundlegenden Arbeiten zu fast allen zentralen Autoren und Gattungen der römischen Literatur einen wissenschaftlichen Schwerpunkt bei der Rezeption der antiken Schriftsteller von der Zeit des Humanismus bis auf heute gesetzt; die Erforschung des bayerisch-lateinischen Dichters Jakob Balde nimmt hierbei besonderen Raum ein.
Weit über die Fachgrenzen hinaus machte Stroh mit seinem Buch „Latein ist tot, es lebe Latein!“ auf die Bedeutung der lateinischen Sprache für die Kultur Europas aufmerksam. Sein Plädoyer für Sprache und Kultur der Antike hat Stroh immer wieder auf besondere, oft unkonventionelle Weise gehalten. Die Aktivitäten reichen vom Gebrauch des „Lebendigen Latein“ als heute noch gesprochener Sprache bis hin zu größeren Römer-Inszenierungen der Münchner „Sodalitas LVDIS LATINIS faciundis“. Auch die musikalische Rezeption der antiken Texte spielt in seinem Wirken eine besondere Rolle. Die Römerstadt Trier hat ihn bereits mehrfach als Gast gesehen. Bei der Preisverleihung am 22. Juni wird Professor Stroh zum Thema „Philosophie und Rhetorik in der antiken Jugendbildung“ sprechen.
Der Ausonius-Preis wird jährlich von den Fachbereichen II und III der Universität Trier verliehen, in Anerkennung besonderer wissenschaftlicher Leistungen auf dem Gebiet der Klassischen Philologie oder der Alten Geschichte. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem die renommierten Altertumswissenschaftler Hellmut Flashar, Alexander Demandt, Philip van der Eijk und Manfred Clauss. Der Ausonius-Preis 2012 wurde vom Präsidenten der Universität Trier gestiftet.

Programm des Festaktes

Freitag, 22. Juni, Hörsaal 1 (AB-Gebäude) der Universität Trier

15.15 Uhr: „10 Jahre Zentrum für Altertumswissenschaften“

Begrüßung durch Prof. Dr. Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier

Vorstellung des Vortragenden und Ansprache des Geschäftsführers des ZAT,
Prof. Dr. Torsten Mattern

Festvortrag Prof. Dr. Burkhard Meißner (Hamburg)
„Zentrum für Altertumswissenschaften: Über Vergangenheit und Zukunft einer Institutskonzeption“

Ca. 17 Uhr Empfang in der Original- und Abguss-Sammlung der Universität

18.15 Uhr: „Verleihung des Ausonius-Preises“

Begrüßung durch den Dekan des Fachbereichs II, Prof. Dr. Ulrich Port

Vorstellung des Preisträgers durch Prof. Dr. Stephan Busch

Überreichung des Ausonius-Preises durch den Dekan des Fachbereich III, Prof. Dr. Uwe Jun

Festvortrag Prof. Dr. Wilfried Stroh (München):  „Philosophie und Rhetorik in der antiken Jugendbildung“

Weitere Informationen:
Universität Trier, FB II, Klassische Philologie
Sekretariat Latinistik: C. Schwind
Tel. 0651/201-2358
Mail: <link mail>seklatin@uni-trier.de