PD Dr. Jürgen Daiber erhält Oskar-Seidlin-Forschungspreis

Für seine Forschungen im Umfelde der Romantik und ihrer Bezüge zur Gegenwartsliteratur ging der mit 2500 Euro dotierte Oskar-Seidlin-Forschungspreis der Eichendorff-Gesellschaft an PD Dr. Jürgen Daiber, Literaturwissenschaftler an der Universität Trier. Der Preis wurde im Rahmen des 16. Kongresses der Eichendorff-Gesellschaft im Juni 2002 in der Alten Aula der Universität Heidelberg vergeben.

 

Der Oskar-Seidlin-Preis fördert vor allem Wissenschaftler, die im Umfelde der Romantik-Forschung tätig sind. Diesen Weg beschritt Jürgen Daiber mit seiner 2001 im Göttinger Vandenhoeck&Ruprecht erschienenen Monographie "Experimentalphysik des Geistes". Novalis und das romantische Experiment.Daiber vermag in dieser Arbeit zu zeigen, dass sich bei den Frühromantikern erstmals historisch nachweisbar von Experimenten in der Dichtung sprechen lässt, da sie Verfahrensbestandteile des von ihnen verwendeten Experimentbegriffs aus den Naturwissenschaften beziehen und die Übertragung des Begriffs in die literarische Sphäre auch theoretisch sichern (Gedankenexperiment).

 

Neben der schwerpunktmäßigen Beschäftigung mit Novalis hat sich der Preisträger zusätzlich mit Publikationen zum Erzählwerk E.T.A. Hoffmanns, zu den Forschungen des romantischen Physikers Johann

Wilhelm Ritter und zur romantischen Naturphilosophie auf dem Gebiet der Romantik hervorgetan. Dies - und ein zusätzlicher Forschungsschwerpunkt im Bereich der Neuen Medien (Computerliteratur, Internet-Literaturpreis Pegasus 98) - habe die Jury dazu bewogen, so Prof. Dr. Helmut Koopmann, den Oskar-Seidlin-Preis 2002 an PD Dr. Jürgen Daiber zu vergeben.