Alte Werke auf CD-ROM und im Internet Repertorium Biblicum Medii Aevi

Ein neues DFG-Projekt an der Universität Trier

Mit Hilfe elektronischer Publikationsverfahren werden an der Universität Trier alte Werke zugänglich gemacht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte im Sommersemester 2002 ein neues Projekt an der Universität Trier: die Erstellung einer elektronischen Version des Repertorium Biblicum Medii Aevi. Es handelt sich hier um ein unverzichtbares Nachschlagewerk für Interessierte und Forscher, die sich mit der inhaltlichen Erschließung mittelalterlicher Handschriften und der Geschichte der Bibelexegese befassen. Das Projekt wurde gemeinsam von der Theologischen Fakultät (Prof. Dr. Klaus Reinhardt) und vom Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften (Prof. Dr. Kurt Gärtner, Dr. Johannes Fournier) beantragt.

 

Das Repertorium Biblicum Medii Aevi, in elf Bänden 1950 bis 1980 im Verlag des Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Madrid) von Friedrich Stegmüller und Klaus Reinhardt herausgegeben, ist ein Verzeichnis aller lateinischen Bibelkommentare, die bis 1500 geschrieben wurden. Es verzeichnet für jeden Kommentar: Autor mit Kurzbiographie und Bibliographie, Incipit und Explicit des Kommentars, Titel, Abfassungsjahr (soweit bekannt) sowie die handschriftliche und die gedruckte Überlieferung. Mit rund 12.000 Nummern erfaßt das Repertorium Biblicum gegenwärtig fast 24.000 Kommentare und katalogisiert einen beträchtlichen Teil der Überlieferung. Somit ist das Repertorium ein unersetzliches Nachschlagewerk für alle, die sich mit dem Nachweis von Handschriften befassen, und für jeden, der sich mit der Geschichte der mittelalterlichen Bibelüberlieferung und -auslegung auseinandersetzt.

 

Durch eine Anschubfinanzierung aus Mitteln des Forschungsfonds 2001 der Universität Trier war es möglich, den bereits maschinenlesbar gemachten zweiten Band des Repertorium Biblicum einer genauen Strukturanalyse zu unterziehen, auf deren Grundlage Programmroutinen zur Auszeichnung der inhaltlichen Positionen dieses Bandes entwickelt werden konnten. Über eine Datenbank wird später der genaue Zugriff auf solcherart ausgezeichnete Positionen und damit eine effiziente Nutzung des elektronischen Repertorium Biblicum möglich sein. Für die Auszeichnung der weiteren Bände können die bereits entwickelten Programmroutinen, teils in modifizierter Form, herangezogen werden.

 

Die Publikation des Werks in elektronischer Form bietet zugleich optimale Voraussetzungen zur Einarbeitung zahlreicher von Klaus Reinhardt gesammelter Nachträge und Ergänzungen zum Repertorium Biblicum, die auf die umfassende Aktualisierung des für die Handschriftenbeschreibung und -benutzung und der Geschichte der Bibelexegese wichtigen Grundlagenwerkes zielen.