PM: Tag des Ehrenamtes: Breites Bündnis fordert mehr Freiräume für Kinder und Jugendliche

Pressemeldung des AStA:

*Tag des Ehrenamtes: Breites Bündnis fordert mehr Freiräume für Kinder
und Jugendliche *

Mainz. Anlässlich des "internationalen Tag des Ehrenamtes" am 5.
Dezember hat ein Bündnis aus politischen Jugendverbänden, dem
Landesjugendring, der LandesAStenkonferenz, der
LandesschülerInnenvertretung und der GEW die Forderung nach mehr
Freiräumen für junge Menschen in Rheinland-Pfalz erhoben. Ausgangspunkt
der gemeinsamen Initiative ist die Diagnose, dass die verschiedenen
bildungspolitischen Reformen der letzten Jahre, wie etwa die Umstellung
auf Bachelor- und Masterstudiengänge sowie die Einführung von G8- und
Ganztagsschule, häufig zu einer  Verschulung des Lebens junger Menschen
geführt haben. Dadurch werde nicht nur die wichtige Möglichkeit zum
ehrenamtlichen Engagement für viele Kinder und  Jugendliche beschnitten,
sondern auch der Anspruch auf eine moderne Bildungspolitik konterkariert.

Charlotte Zuber, Vorstandsmitglied des Landesjugendringes erklärte dazu:
"Es ist paradox:  Von Seiten der Landespolitik wird einerseits und
vollkommen zu Recht immer wieder darauf hingewiesen, dass Bildung mehr
als Schule ist. Gleichzeitig werden andererseits jedoch die Freiräume
für eben diese außerschulischen Bildungsgelegenheiten eingeschränkt.
Damit wird nicht zuletzt die Vermittlung sozialer Kompetenzen, die
wissenschaftlichen Studien zufolge vor allem außerhalb von Schulen und
Hochschulen, z.B. beim freiwilligen Engagement in der Zivilgesellschaft,
stattfindet, enorm erschwert". Dieser Trend behindere auch zunehmend die
Arbeit der Jugendverbände, da es beispielsweise immer schwieriger werde
Teamer/innen unter Studierenden zu finden und Angebote in den
Schulferien aufrecht erhalten zu können.

Um hier Abhilfe zu schaffen, legten Vertreter des Bündnisses am Mittwoch
in Mainz einen Katalog mit mehreren konkreten Forderungen vor. Darin
werden unter anderem ein freier Nachmittag pro Woche in Ganztagsschulen,
ein Ferienschutz für die Jugendarbeit, eine Verlängerung der
Regelstudienzeit für ehrenamtlich engagierte Studierende sowie
landesweit verbindliche Freistellungsregelungen für engagierte
Schüler/innen gefordert. Erik Donner, Referent für Hochschulpolitik des
AStA der Universität Mainz wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass
es nicht darum gehe, die bildungspolitischen Reformen der letzten Jahre
einfach wieder rückgängig zu machen: "Es ist möglich innerhalb der neuen
Strukturen systematisch Freiräume für ehrenamtliches Engagement zu
sichern und auszubauen." Das sei allerdings dringend notwendig, da
inzwischen "zahlreiche Untersuchungen daraufhin weisen, dass eine
ständige Überforderung in Schulen und Hochschulen krank macht".

Johannes Domnick, Vorstand der LandesschülerInnenvertretung, machte
dabei darauf aufmerksam, dass  die Einrichtung von Freiräumen für junge
Menschen auch grundlegend für die Zukunftsfähigkeit der Demokratie ist:
"Denn Demokratie braucht das ehrenamtliche Engagement junger Menschen --
und die brauchen dafür zuallererst mal Zeit."

Weitere Informationen, sowie das Positionspapier des Bündnisses finden
sich auf der Sonderseite des Landesjugendringes unter:
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