Universität Trier spart und stellt sich neu auf

Senat beschließt den Einstieg in die Umsetzung eines Maßnahmenpakets und hebt den Stellenstopp auf

Die Universität Trier will mit einem Bündel von Maßnahmen kurz- und mittelfristig erforderliche Umstrukturierungen und Einsparungen erreichen. Dazu hat der Senat am Donnerstag die von einer internen Kommission vorgelegten Empfehlungen nach langer und kontroverser Diskussion  verabschiedet. An der Sitzung nahmen zahlreiche Studierende teil, denen Rederecht erteilt wurde. Das Papier enthält neben Einspar-Maßnahmen vor allem strukturelle Strategien zur Neuausrichtung der sechs Fachbereiche, der Verwaltung sowie der zentralen Einrichtungen. Ebenso sind darin Vorschläge zur Realisierung wichtiger Querschnittaufgaben formuliert, zum Beispiel die Verankerung der Fachdidaktik in Lehramtsstudiengängen, die Qualitätssicherung in der Lehre, die Forschungsförderung, die Neuorganisation von IT-Dienstleistungen und der Universitätsbibliothek. „Die Strukturdebatte ist mit diesem Papier nicht abgeschlossen, sondern der Einstieg in eine weitere inhaltliche Diskussion, die zu einer Präzisierung der Empfehlungen führen muss. Aber es wird nichts auf die lange Bank geschoben, Termine sind gesetzt“, verdeutlichte Universitätspräsident Michael Jäckel.

In der Folge wurde das im vergangenen Jahr verhängte Moratorium auf die Wiederbesetzung unbefristeter Stellen aufgehoben. Über möglicherweise erforderliche weitere Haushaltskonsolidierungen soll voraussichtlich im Herbst entschieden werden, wenn die Eckdaten des Landeshaushaltes und damit der künftigen finanziellen Ausstattung der Universität bekannt sein werden. Mit den am Donnerstag  beschlossenen Maßnahmen will die Universität zunächst ein zusätzliches Einsparvolumen von 1,5 Millionen Euro pro Jahr erreichen, ergänzend zu den in den vergangenen Jahren bereits erbrachten Sparauflagen im Personalhaushalt.

Die Universität hatte mit der Strukturdebatte auch auf absehbare Lücken in ihrem Haushalt reagiert. So müssen Tariferhöhungsmittel für Lohn– und Gehaltssteigerungen künftig von den Universitäten getragen werden, Einnahmen aus Langzeit-Studiengebühren fallen weg, und die Erhöhung der Zahl der Lehrstunden von Professoren führt zu geringeren Zuweisungen bei den Personalmitteln.

Das Papier sieht keinerlei Schließung von Fächern vor. Sofern mit darin aufgelisteten Maßnahmen personelle  Veränderungen oder vorübergehende Stilllegungen von Stellen verbunden sind, wurden sie zuvor in den Fachbereichen diskutiert und beschlossen.  Die universitären Gremien – vor allem Senat, Hochschulrat und Kuratorium – werden regelmäßig über den Fortgang der Beratungen informiert. Über die konkrete Umsetzung von Reformvorhaben, insbesondere solche, die fachinterne Umstrukturierungen oder die Einrichtung neuer Studiengänge betreffen, entscheidet jeweils der Senat.