Was Europa zusammenhält, auseinandertreibt und wohin der Weg führt

Der Soziologe Stefan Hradil eröffnet die Gastprofessur am 6. Mai

Wie sind moderne Gesellschaften strukturiert und wie entwickeln sie sich? Mit diesen Themen beschäftigt sich der Soziologe Stefan Hradil, emeritierter Professor an der Universität Mainz. Als Gastprofessor des Freundeskreises Trierer Universität richtet Hradil in drei Vorträgen an der Universität Trier seinen Blick auf die Gesellschaften in Europa. Er geht der Frage auf den Grund: „Wie viele Unterschiede erträgt Europa? Sozialstrukturen zwischen Vereinheitlichung und Zerfall“.

In den Vorträgen nimmt Hradil zunächst die Faktoren ins Blickfeld, die Europa zusammenhalten. Im zweiten Vortrag sucht er nach den Kräften, die Europa auseinandertreiben. Schließlich richtet er den Blick in die Zukunft: „Wohin führt Europas Weg?“ 

Hradil ist in der Wissenschaft, der Politik und in „Think Tanks“ ein gefragter Experte. Nach der Wiedervereinigung arbeitete er von 1991 bis 1996 in der Kommission für die Erforschung des wirtschaftlichen und sozialen Wandels in den neuen Bundesländern (KSPW). Er gehört dem wissenschaftlichen Beirat des Roman Herzog Instituts an, das als „Plattform Antworten auf brennende Fragen unserer Zeit" erarbeiten will. Als Wissenschaftler hat sich Hradil nicht auf die Analyse nationaler gesellschaftlicher Strukturen beschränkt. Er erarbeitet darüber hinaus Prognosen für soziale Entwicklungen und analysiert Sozialstrukturen auch im internationalen Vergleich.

Die Vorträge der Gastprofessur

Montag, 6. Mai, 18.15 Uhr, Hörsaal 4
„Was hält Europa zusammen?"

Montag, 3. Juni, 18.15 Uhr, Hörsaal 4
„Was treibt Europa auseinander?"

Montag, 1. Juli, 18.15 Uhr, Hörsaal 4
„Wohin führt Europas Weg?"

Zur Person:

Stefan Hradil studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Slawistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er promovierte dort 1979 mit der Dissertation „Die Erforschung der Macht“ und legte ebenfalls an der Universität München seine Habilitationsschrift „Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft. Von Klassen und Schichten zu Lagen und Milieus“ vor. Nach einer Professur an der Universität Bamberg lehrte und forschte er von 1991 bis 2011 als Professor für Soziologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2006 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz. Von 1995 bis 1998 war Hradil Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und von 2001 bis 2012 Vorstandsvorsitzender der Schader-Stiftung „Sozialwissenschaften und Praxis“.