Funknetze auf dem Campus:

Die Universität Trier wird mobiler.

Drahtlos per Laptop ins Internet - das ist jetzt vom Campus der Universität Trier möglich. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hatte Anfang des Jahres 2002 in einer Initiative die Finanzierung von Funk-Netzen an den

Hochschulen des Landes mit einer Anschubfinanzierung bewilligt. Seit kurzem wird Mitgliedern der Universität Trier ein drahtloser Zugang zum Campusnetz aus bestimmten Bereichen angeboten (siehe Plan "Funknetz Campus I").

 

Wie kann man diesen Dienst nutzen?

 

Zur Teilnahme an diesem Dienst benötigt man ein Laptop mit der obligatorischen Benutzerkennung des URT sowie eine Funknetz-Karte und die dazu notwendige Software. Die Karte samt CD mit Software können Studierende in der B

ibliothek ausleihen, ähnlich wie Magazinbestände. Die Leihfrist beträgt einen Monat mit Verlängerungsmöglichkeit. Mitarbeiter der Universität erhalten eine Karte leihweise bei Dr. Laine, Tel. 3425, e-mail: laine@uni-trier

.de. Für die Software ist samt Installationsanleitung auf den WWW-Seiten des URT unter "Netzdienste" eine Beschreibung verfügbar.

 

Neben den vom Rechenzentrum eingesetzten Netzwerkkarten Cisco AIR-PCM350 hat das Rechenzentrum zusätzlich folgende Karten erfolgreich getestet: Sitecom Wireless Network PC-Card (MediaMarkt), Allnet 11M Wireless LAN Card (

egs), Elsa AirLancer MC-11 (egs). Selbstverständlich können auch andere Funklan-Karten eingesetzt werden. Das Rechenzentrum kann dann jedoch nicht garantieren, dass die Karte auf allen Plattformen einwandfrei funktioniert

. Besonders Windows XP hat sich als problematisch erwiesen.

 

Wo gibt es diesen Zugang?

 

In der beigefügten Zeichnung (Grafik im Anhang) sind die Gebiete markiert, von denen der Zugang ins Funknetz möglich ist. Die Universität hat Bereiche ausgewählt, die möglichst für viele nützlich sind, wie etwa Teile der

Bibliothek, die Flure im Parterre der Gebäude. Auch im Freien in der Nähe der Access Points ist ein Datenverkehr möglich. Allerdings sind Laptops bei Sonnenlicht schlecht lesbar.

 

 

Ist das gefährlich?

 

Eine Gefährdung durch Strahlen ist nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft nicht nachweisbar. Die gesamte Technologie ist von der RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) zugelassen. Da die Sendeen

ergien (30-50 Milliwatt) sowohl der stationären Sender (access points) als auch der Funk-LAN-Karten deutlich geringer sind als die von Handys, ist die Gefährdung sicherlich auch einige Zehnerpotenzen geringer. Da sich Ene

rgiedichten von Antennen mit dem Quadrat der Entfernung vom Strahlungspunkt verdünnen, wurden darüber hinaus alle Access Points einige Meter von Dauerarbeitsplätzen entfernt installiert. Ein von der Universität Bremen in

Auftrag gegebenes Gutachten zur gesundheitlichen Gefährdung von Funknetzen findet sich im WWW unter:

www.dmn.tzi.org/wlan/wlan-emvu-gutachten-bremen.pdf.

 

Technische Details

 

Das Funknetz ist vollständig in das Campusnetz der Universität integriert, das heißt alle Netz-Dienste stehen zur Verfügung. Die Summen-Datenrate für alle an einem Access Point betriebenen Laptops beträgt 11Mbit/s, ist al

so mit dem alten Ethernet (dünnes Ethernet-Kabel) vergleichbar. Für die meisten Dienste ist das ausreichend. Den Rechnern wird in einem virtuellen lokalem Netz (VLAN) temporär über DHCP (Dynamic Host Configuration Protoco

l) eine (interne) Internet-Adresse zugewiesen, die nur während der aktuellen Sitzung gültig ist. Der Datenverkehr ist zwar verschlüsselt, trotzdem sollte man über diesen Weg keine geheimen Informationen übertragen, wenn s

ie nicht zusätzlich mit weiteren selbstgewählten Verschlüsselungen kodiert sind. Als Übertragungsart wird ein Spread-Spectrum-Verfahren genutzt, was eine hohe Störsicherheit aufweist und damit die geringen Strahlungsleist

ungen ermöglicht. Der Nutzungsradius beträgt in Gebäuden etwa 30 m, im Freien bis zu 300 m. In den blechverkleideten Stahlbetonbauten ist zum Teil mit geringeren Reichweiten zu rechnen.

 

Zukünftige Planungen

 

Auf dem Campus II (Geozentrum Petrisberg) wird es im nächsten Jahr auch Access Points geben, weitere Bereiche werden nach Bedarf ausgestattet. Da die Normungs- und Zulassungsverfahren weiterentwickelt werden, ist nicht au

szuschließen, dass das Funknetz in den nächsten Jahren mit neuen, schnelleren Übertragungsgeschwindigkeiten betrieben werden kann.

 

"Drahtlos direkt ins Internet, das ist weiterer Schritt in die Mobilität", kommentiert der Leiter des Universitätsrechenzentrums der Universität Trier, Prof. Dr. Manfred Paul, diese neue Möglichkeit.