Größte antike Fundgrube außerhalb Roms

Trierer Historiker laden zu internationaler Konferenz

Mit etwa 1.300 Grabinschriften verfügt die spätantike Kaiserresidenz über die größte Fundmenge an frühchristlichen Grabinschriften außerhalb Roms. Das Material eignet sich hervorragend zur Untersuchung sozial-, bevölkerungs- und kirchengeschichtlicher Entwicklungen an der Schwelle zwischen der Spätantike und dem frühem Mittelalter.

Die Geschichte an der Universität Trier betreibt seit zwei Jahren ein entsprechendes Forschungsprojekt und ist im Juni Gastgeberin für eine internationale Konferenz:

"Frühchristliche Grabinschriften im Westen des Römischen Reiches"
13. bis 15. Juni 2013
Museum am Dom

Zu der Konferenz, finanziert mit Mitteln der Fritz Thyssen Stiftung, werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland erwartet, darunter aus Rom, aber auch von den Universitäten der Großregion Metz, Nancy und Luxemburg sowie von zahlreichen deutschen Hochschulen.

Die Tagung wird vor allem drei Themenschwerpunkte behandeln: Das Inschriftenmaterial aus Trier soll in Hinblick auf seine bemerkenswerte inhaltliche Qualität in einen größeren Rahmen gestellt werden: Wie stellen sich lokale Eliten, militärische Chargen und Kleriker in den Grabinschriften dar? Was sagen die Texte zu Familienstrukturen und der Einstellung zum Kind aus? Wie entwickeln sich Formular, Namensgebung und Sprache über die Epochengrenzen hinweg?

Ein Vergleich mit dem inschriftlichen Material aus dem gallisch-germanischen Raum, vor allem aber aus Südgallien und den beiden germanischen Provinzen, wird Unterschiede deutlich machen und eine mögliche Sonderstellung der antiken Metropole Trier erkennen lassen.

Den in den Trierer Inschriften immer wieder festzustellenden fremden Einflüssen auf das Formular und den Inhalt soll durch die Untersuchung von frühchristlichen Grabinschriften aus dem Mittelmeerraum wie auch durch den Vergleich mit den reichen Beständen der Stadt Rom nachgegangen werden.

Das Projekt „Frühchristliche Grabinschriften“ wird finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Projektleiter sind Prof. Dr. Lukas Clemens (Mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften) und Prof. Dr. Christoph Schäfer (Alte Geschichte), Projektmitarbeiterin ist Dr. Hiltrud Merten.

Das Tagungsprogramm ist eingestellt auf den Internetseiten der beteiligten Lehrstühle, unter anderem auf der <link _blank external-link-new-window>Homepage von Prof. Dr. Christoph Schäfer.

Kontakt:
Universität Trier
Fachbereich III - Alte Geschichte
Katja Krell (Sekretariat)
Tel.: 0651/201-2437
Fax: 0651/201-3999
E-Mail: <link mail>krell@uni-trier.de