Wirtschaftssoziologe Prof. Dr. Ulrich Brinkmann hat eine in Medien und Öffentlichkeit viel beachtete Studie über die Occupy-Bewegung erstellt. „Occupy ist seit einem Jahr in aller Munde. Aber wer ist das eigentlich? Wer campt, wer protestiert und wer sympathisiert mit dieser neuen Bewegung? Es gibt viele (Vor-)Urteile, wer denn eigentlich die Occupy-Bewegung sei“, schreibt Brinkmann zum Untersuchungsziel.

In der durch Experteninterviews ergänzten Online-Erhebung stellten die Wissenschaftler fest, dass sich überproportional viele junge Menschen mit hoher Qualifikation, aber in prekären Beschäftigungsverhältnissen, in Occupy engagieren. Es sind nicht nur die erprobten Protestler, die sich der Bewegung anschließen: Etwa ein Drittel der Occupy´ler war laut der Studie zuvor politisch nicht aktiv. Anhänger der Piraten-Partei und der Partei Die Linke sind am stärksten vertreten. Zahlreiche Aktivisten seien von der parlamentarischen Politik enttäuscht, schreiben die Autoren.

Die soziodemographische Zusammensetzung der Gruppe ist zu zwei Dritteln männerdominiert, die Altersgruppe der 26- bis 35-Jährigen ist am stärksten vertreten. 71,4 Prozent der Befragten haben mindestens die Fachhochschulreife erworben. Knapp 50 Hälfte der Occupy-Anhänger sind Erwerbstätige, ein im Vergleich zu anderen Protestbewegungen erstaunlich hoher Anteil.

Die Studie wurde von der Otto Brenner-Stiftung als Arbeitspapier veröffentlicht und ist im Internet abrufbar. Zur <link http: www.otto-brenner-shop.de uploads tx_mplightshop arbeitspapier_06_occupy.pdf _blank external-link-new-window>Veröffentlichung.