Kritische Haushalts- und Personalsituation

Sitzung des Hochschulkuratoriums der Universität Trier

Auf der letzten Sitzung des Hochschulkuratoriums der Universität Trier im Jahr 2002 informierte Präsident Prof. Dr. Peter Schwenkmezger die Mitglieder über die ernste Haushaltslage der Universität. Die schlechte Finanzsituation von Bund, Ländern und Kommunen wirkt sich auf die Hochschulen gravierend aus: Daher war ein großer Teil der rund dreistündigen Kuratoriumssitzung geprägt von Diskussionen um die Finanz- und Personalsituation der Universität.

 

So erwartet die Universität Trier Mehrausgaben in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro in ihrem Personal-Etat, weitestgehend unverschuldet, weil durch die Verlagerung der Biogeographie nach Trier noch immer 4 Stellen zusätzlich nicht etatisiert sind. Dieser Betrag steht Anfang 2003

als Minus auf der Rechnung des neuen Haushaltsjahres und mindert den kommenden Etat um rund 3%. Das bedeute, so Schwenkmezger, dass die Universität gegenüber den Vorjahren erheblich höhere Personalkosten zu tragen habe, ohne dass dafür ausreichende Haushaltsmittel vom Land zur Verfügung gestellt worden seien. Das Kuratorium mit dem Vorsitzenden Dr. Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, unterstützte nachdrücklich die Auffassung der Universitätsleitung, dass mit der Zuweisung von Stellen auch ein ausreichendes Budget zur Verfügung gestellt werden muss.

 

Der Präsident ging in seinem Bericht weiterhin auf die Entwicklung der Studierendenzahlen ein, die in diesem Wintersemester erneut einen Höchststand von 12.630 bei 7.000 verfügbaren Studienplätzen erreicht haben. Als positive Nachrichten gab er die Weiterfinanzierung des Graduiertenkollegs "Identität und Differenz", die Neubewilligung eines weiteren Graduiertenkollegs zum Thema "Sklaverei - Knechtschaft und Frondienst - Zwangsarbeit" durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), den Start des Modellversuchs Postgraduiertenfach Psychobiologie seit Dezember 2001, den Erfolg beim bundesweiten Existenzgründungswettbewerb "Exist", die erfolgreiche Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb "lernende Region" sowie den Stand des neuen Weiterbildungs-Studienganges für HealthCare Management und Logistik mit Schwerpunkt Medizin-Controlling bekannt. Ein großer Erfolg sei auch die zehnprozentige Steigerung der Drittmittel auf 14,2 Millionen € in diesem Jahr. Das Kuratorium beschäftigt sich in jeder Sitzung mit einem Bereich der Universität aus Forschung oder Lehre. Diesmal stellte Prof. Dr. Hartmut Wächter zu Beginn der Sitzung das Ausbildungskonzept der "Praxisbezogenen Studienform" (PBSF) im Fachbereich IV in Verbindung mit der FFA - der "Fachbezogenen fremdsprachlichen Ausbildung" vor. Fachübergreifend wird mit der PBSF in den Fächern Betriebswirtschaftslehre, Soziologie, Volkswirtschaftslehre ein Ausbildungskonzept angeboten, das theoretische Wissensvermittlung mit praktischen Erfahrungen in Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen kombiniert. In einer anschließenden Diskussion zwischen den Kuratoriumsmitgliedern und Prof. Wächter wurde die Präsentation vertieft.