Vortrag über "Nichtregierungsorganisationen"

Das Institut für Rechtspolitik an der Universität Trier lädt im Rahmen des Rechtspolitischen Kolloquiums ein zu einem Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Jost Delbrück vom Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht in Kiel, zu dem Thema "Nichtregierungsorganisationen Geschichte- Bedeutung-Rechtsstatus". Der Vortrag findet am Montag, 13. Januar 2003, 18 Uhr c.t. in Hörsaal 2 statt.

Zum Thema des Vortrags: Die heute in Wissenschaft und Praxis stark beachteten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sind entgegen verbreiteter öffentlicher Meinung keineswegs ein neues Phänomen; ihre Wurzeln reichen vielmehr bis in das 17. Jhdt. zurück. Damals wie heute sind viele der NGOs im humanitären Bereich tätig. Inzwischen haben sich die Arbeitsfelder jedoch stark erweitert. Abgesehen davon haben die NGOs aus unterschiedlichen Gründen, insbesondere aufgrund des Globalisierungsprozesses, an sozialer und politischer Bedeutung zugenommen. Dies hat sich auch auf die Struktur des Völkerrechts ausgewirkt. Während das klassische Völkerrecht allein die Staaten als Rechtssubjekte anerkannte, lockert sich im Zuge der Internationalisierung öffentlicher Aufgaben der sogenannte numerus clausus der Völkerrechtssubjekte. Ferner sind aufgrund der Globalisierung, also der Entstaatlichung der internationalen Beziehungen und dem Rückzug des Staates aus der Wahrnehmung bisher als ausschließlich staatlich verstandener Aufgaben, NGOs in ehemals staatliche Handlungsräume vorgedrungen mit der Folge, dass auch ihnen zunächst eine beschränkte Rechtsstellung im Völkerrecht zuerkannt wurde.

 

Veranstalter sind Prof. Dr. Bernd von Hoffmann und Prof. Dr. Gerhard Robbers.