Der Soziologe Michael Jäckel wurde einstimmig zum neuen Vizepräsidenten für Haushalt, EDV- und Bibliotheksangelegenheiten der Universität Trier gewählt

Die Versammlung der Universität Trier wählte den Soziologen

Michael Jäckel, Professor für Soziologie an der Universität Trier mit dem Schwerpunkt Konsum- und Kommunikationsforschung, in der Sitzung am Freitag, 10. Januar 2003, einstimmig zum neuen Vizepräsidenten für die Aufgabenbereiche Haushalt, EDV- und Bibliotheksangelegenheiten gewählt. Der Senat hatte ihn in seiner Sitzung vom 14. November 2002 vorgeschlagen. Die Amtszeit beginnt bereits am kommenden Montag mit sofortiger Wirkung und dauert vier Jahre. Prof. Jäckel tritt damit die Nachfolge des Geowissenschaftlers Prof. Dr. Roland Baumhauer an, der im vergangenen Jahr einem Ruf auf eine C4-Professur nach Würzburg gefolgt und damit aus der Universität Trier ausgeschieden ist.

Zur Vita des neuen Vizepräsidenten

Michael Jäckel wurde 1959 geboren, ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er studierte von 1979-1984 die Fächer Soziologie, Geschichte und Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach seinem Abschluss mit dem Magister Artium war er von 1984-1987 Mitarbeiter einer wissenschaftlichen Kommission, die die Konsequenzen der Einführung neuer Fernsehangebote in Deutschland untersuchte. Von 1987-1991 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Mainz. 1990 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit zur Akzeptanz neuer Medienangebote. Als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie der Universität Mainz in der Zeit von 1991-1996 erfolgte im Jahre 1995 die Habilitation im Fach Soziologie mit einer Arbeit zur Zukunft der Massenkommunikation.

Seit 1996 ist Michael Jäckel Professor für Soziologie an der Universität Trier. Im Juli 2001 erhielt er einen Ruf auf eine C4-Professur für Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt, den er jedoch nicht annahm.

In der Zeit in Trier hat er sich in verschiedenen Bereichen der Hochschule über seine fachliche Tätigkeit hinaus engagiert. So war er von 1997-1999 Sprecher der Abteilung Soziologie im Fachbereich IV der Universität Trier und Mitglied des Fachbereichsrats. Seit August 2000 ist er Mitglied des Direktoriums des „Kompetenzzentrums Electronic Business“ an der Universität Trier. Diese vom Land Rheinland-Pfalz geförderte wissenschaftliche Einrichtung (Drittmittelprojekt) wird fachübergreifend von den Fächern Betriebswirtschaftslehre, Soziologie, Psychologie, Medienwissenschaft, Rechtswissenschaft und Informatik aufgebaut. Das Institut erforscht die gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien für Unternehmen und Beschäftigte. Hier liegt gegenwärtig auch sein Forschungsschwerpunkt.

Für das Vizepräsidentenamt hat Jäckel seit Mai 2001 als Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Fachbereichs IV und als Mitglied der Haushaltskommission des Senats der Universität Trier bereits im Vorfeld einen Einblick in die derzeitige Haushaltssituation der Universität Trier bekommen können.

 

Arbeitsschwerpunkte

Die Arbeitsschwerpunkte von Prof. Jäckel liegen in den Bereichen: Mediensoziologie, Konsumsoziologie, Allgemeine Soziologie, neue Kommunikationstechnologien und Arbeitsorganisation. Er hat zahlreiche Publikationen zur Medienentwicklung, zum Stellenwert neuer Informations- und Kommunikationstechnologien in Arbeit und Freizeit und zur Bedeutung des Konsums in modernen Gesellschaften verfasst, wie etwa das mittlerweile in zweiter Auflage erschienene Buch „Medienwirkungen. Ein Studienbuch zur Einführung.“ (Wiesbaden 2. Auflage 2002, Westdeutscher Verlag), oder „Alternierende Telearbeit. Akzeptanz und Perspektiven einer neuen Form der Arbeitsorganisation.“ (mit Christoph Rövekamp, Wiesbaden 2001, Westdeutscher Verlag). In Vorbereitung befindet sich eine „Einführung in die Konsumsoziologie“ (Arbeitstitel, erscheint voraussichtlich Herbst 2003).

 

Weitere Funktionen und Aufgaben

Jäckel war von 1990 – 1996 freier Mitarbeiter der Brockhaus Enzyklopädie. Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (seit 1991) und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (seit 1994). Als Sachverständiger war er 1998 für die Enquete-Kommission des Bundestags „Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft - Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft“ tätig.

Weiterhin war der Trierer Soziologe Mitglied des Expertengremiums „Privatheit im öffentlichen Raum“, ein Gemeinschaftsprojekt des Europäischen Medieninstituts (Düsseldorf/Paris) und des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung an der Universität Hamburg (von März 2001 bis Juni 2002). Seit Dezember 2001 wirkt er weiterhin mit als Mitglied des Auswertungsbeirats im Rahmen der Zeitbudgeterhebung 2001/2002 des Statistischen Bundesamts (Auswertungsschwerpunkt: Freizeitverhalten, neue Medien).