Der Gründungsdekan nimmt Abschied: Prof. Dr. Horst Ehmann

Im Wintersemester 1975/76 übernahm Horst Ehmann als Mann der ersten Stunde die Geschäfte eines Gründungsdekans des neu gegründeten Fachbereichs Rechtswissenschaft der Universität Trier.

Der gelungene Aufbau der Trierer Fakultät und die allgemeine Anerkennung, welche sie im Laufe der Jahre unter den Juristenfakultäten der Bundesrepublik gefunden hat, ist nicht zuletzt auch Ehmanns Verdienst. Am 7. Februar 2003 um 17 Uhr c.t im Auditorium maximum, wird Horst Ehmann seine Abschiedsvorlesung halten über eine Kernfrage der zivilrechtlichen Dogmatik, die ihn während seines gesamten wissenschaftlichen Lebens begleitet hat:

"Sätze über den Grund kausalen und abstrakten Wollens". Zu der musikalisch umrahmten Feierstunde haben zahlreiche ehemalige Schüler, Doktoranden und Kollegen, die zu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geworden sind, ihr Erscheinen zugesagt. Die Abschiedsvorlesung wird live im Internet übertragen werden (http://www.uni-trier.de/~ehmann).

 

Horst Ehmann wurde am 7.2.1935 in Heilbronn am Neckar geboren, promovierte und habilitierte an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg und wurde am 7.2.1975 in Göttingen zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. Zum Wintersemester 1975/76 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht in Trier. Für das Studienjahr 1993/94 wurde er ein zweites Mal zum Dekan des Fachbereichs gewählt. Von 1978 bis 1987 war Ehmann im Nebenamt als Richter am Oberlandesgericht Koblenz tätig. Im Herbst 1999 hielt er auf Einladung der Universität Nanjing Vorlesungen und Vorträge zum deutschen Zivilrecht am dortigen Deutsch-Chinesischen Institut für Wirtschaftsrecht.

 

Horst Ehmann ist mit zahlreichen Veröffentlichungen auf dem Gebiet des Bürgerlichen Rechts und Arbeitsrechts hervorgetreten, von denen seine Kommentierungen im Erman-BGB-Handkommentar zum Allgemeinen Persönlichkeitsrecht, zur Gesamtschuld und zum Geschäftsbesorgungsrecht die weiteste Verbreitung und allgemeine Anerkennung gefunden haben. Im Jahre 2002 hat er zusammen mit seinem Assistenten Dr. Holger Sutschet ein Lehrbuch zum "Modernisierten Schuldrecht" veröffentlicht.

 

Das Ausscheiden von Horst Ehmann stellt einen großen Verlust für die rechtswissenschaftliche Fakultät dar, der sein beständiges, oft kämpferisches Engagement stets zugute kam. Trier wird, wie es ein Kollege formuliert, ohne Ehmann einfach nicht mehr dasselbe sein.

Horst Ehmann ist Wissenschaftler mit Leib und Seele und wird es auch nach seinem Abschied bleiben. Es ist zu erwarten, dass er seine ungebrochene Schaffenskraft auch im "Ruhestand" zur Verwirklichung weiterer Pläne nutzen wird.