Cusanus-Bibliothek zeigt ausgewählte Werke

In Kooperation mit dem Institut für Cusanus-Forschung an der Universität Trier und der Theologischen Fakultät Trier veranstaltet das St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift in Bernkastel-Kues eine Ausstellung mit dem Titel „Von der Handschrift zum gedruckten Buch – Ausgewählte Werke der Cusanus-Bibliothek aus dem 15. und 16. Jahrhundert“. Gezeigt werden vor allem Frühdrucke aus den ersten beiden Jahrhunderten des Buchdrucks. Die Ausstellung bildet den Auftakt zum bevorstehenden Cusanus-Jubiläum 2014 anlässlich des 550. Todestages von Nikolaus von Kues. Die am 6. Dezember eröffnete Ausstellung ist bis Ende Juli 2014 zu sehen.
Zu den großen Zeitgenossen um Nikolaus von Kues (1401-1464) gehört der zum „Mann des Jahrtausends“ gekürte Johannes Gutenberg, der um 1450 in Mainz den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand. Einige Indizien weisen darauf hin, dass Nikolaus von Kues mit Gutenbergs Erfindung vertraut war und sich gegen Ende seines Lebens für die Einführung des Buchdrucks in Italien einsetzte. In der ersten Ausstellung zum Jubiläumsjahr, die vom St. Nikolaus-Hospital zusammen mit dem Institut für Cusanus-Forschung in Trier organisiert wurde, soll der ungewöhnlichen Begegnung zwischen Kardinal und Drucker sowie der Entwicklung des Buchdrucks im 15. und 16. Jahrhundert nachgegangen werden.
Im Rahmen der ersten Ausstellung werden darüber hinaus die zwei wiederentdeckten deutschsprachigen Frühdrucke, das illustrierte Kräuterbuch „Gart der Gesundheit“ des Johannes Kaub von Wonnecke, das zwischen 1486 und 1497 in Basel gedruckt wurde, sowie die fünfte deutschsprachige Bibel vor der Bibelübersetzung von Martin Luther zwischen 1476 und 1478, ausgestellt. Diese wurden irrtümlich unter den Büchern des 16. Jahrhunderts der Cusanus-Bibliothek aufbewahrt und bei einer Inventur als Frühdrucke des 15. Jahrhunderts identifiziert.
Zu den weiteren Glanzlichtern aus dem Bestand der Cusanus-Bibliothek gehören – neben mehreren frühen gedruckten Ausgaben der Werke des Nikolaus von Kues – auch die „Schedelsche Weltchronik“ von 1493 sowie das ‚Catholicon‘ des Johannes Balbus, ein enzyklopädisches Wörterbuch, das mutmaßlich 1460 von Gutenberg in Mainz gedruckt wurde, und vermutlich noch aus dem Besitz des Kardinals selbst stammt.
Neben der Ausstellung „Von der Handschrift zum gedruckten Buch“, die bis Ende Juli 2014 gezeigt wird, sind für das kommende Jubiläumsjahr 2014 zwei weitere Präsentationen geplant. Ab dem 28. und 29. Dezember 2013 werden die drei Ausstellungen bis Juli 2015 jeweils am letzten Wochenende eines jeden Monats, samstags von 11-15 und sonntags von 14-18 Uhr im St. Nikolaus-Hospital in Bernkastel-Kues (Cusanusstraße 2 in Bernkastel-Kues) zu sehen sein.
Am Sonntag, 29. Dezember, führt der Mitarbeiter am Cusanus-Institut und Bibliothekar des St. Nikolaus-Hospitals, Marco Brösch, durch die Ausstellung. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Cusanus-Bibliothek wird gebeten. Gruppenführungen (maximal 20 Personen) durch die jeweilige Ausstellung, die Kapelle und die Bibliothek des Hospitals sind nach Voranmeldung ganzjährig möglich (Dauer: ca. 90 Minuten/Eintritt und Entgelt pro Führung: 60 Euro). Von April bis Oktober 2014 finden dienstags um 10.30 Uhr und freitags um 15 Uhr zusätzlich offene Führungen statt (Dauer: ca. 90 Minuten/Eintritt und Entgelt pro Person: 5 Euro).
(Bildtext)
Karikatur auf Nikolaus von Kues in der Schrift des protestantischen Autors Johannes Kymeus „Des Babsts Hercules/ wider die Deudschen", Wittenberg: Georg Rhau,
1538. Foto: Marco Brösch/© St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift, Bernkastel-Kues


Weitere Informationen auf den Seiten des Cusanus-Instituts:
<link http: www.uni-trier.de _blank>www.uni-trier.de/index.php
und des St. Nikolaus-Hospitals/Cusanusstift in Bernkastel-Kues:
<link http: www.cusanus.de _blank>www.cusanus.de