Streit und Gewalt in der Spätantike und im Islam

Ringvorlesung Sommersemester 2024
jeden Dienstag im Semester ab 18.15 Uhr, Aula, Wilhelmsplatz 1

Unsere Gesellschaften in Deutschland und Europa sind geprägt von Streit und der dauernden Suche nach Konfliktlösung. Dennoch werden im Allgemeinen gemäßigt ausgetragene Streite als fruchtbar und konfliktlösend erachtet.

Das haben die zeitgenössischen Europäer mit den Bewohner*innen des Mittelmeerraumes in der Spätantike und im frühen Islam (300-900 n. Chr.) gemeinsam – einer Epoche, die durch die Entstehung von mehreren Großreichen und monotheistischen Weltreligionen geprägt ist. Diese politischen und religiösen Prozesse waren von Diskussionen, Streitgesprächen sowie Gewaltanwendungen bis hin zu Kriegen begleitet. Zugleich entwickelten die Menschen Strategien der Konfliktlösung und übernahmen Ideen anderer gesellschaftlicher Strömungen. Beides wirkt in Teilen bis heute nach.

Die Ringvorlesung Streit und Gewalt zeigt Prozesse geistigen Ringens, politischer Gewaltanwendung sowie Wege von erfolgreichen ebenso wie nicht erfolgreichen Versöhnungsversuchen an aussagekräftigen Beispielen in einer Epoche des Übergangs von der Antike zum Mittelalter auf. Zudem will die Ringvorlesung verdeutlichen, dass die frühen muslimischen Gesellschaften ältere Praktiken übernahmen beziehungsweise in einem kreativen Dialog mit ihren diversen Nachbarn standen.

Die Videos der Ringvorlesung sind langfristig auf dem YouTube-Kanal der Universität zu finden.
Zudem stehen die Aufzeichnungen der Vorträge als Audiodatei auf der GRO.publication Seite https://publications.goettingen-research-online.de/lectures/ zur Verfügung.