Nachhaltigkeit an der Universität Trier
Einrichtungen und Initiativen
AStA-Referat für Nachhaltigkeit
Das Nachhaltigkeits-Referat des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) gestaltet ein vielfältiges Programm zu Nachhaltigkeit. Dazu gehören regelmäßige vegane Brunchs und in Kooperation mit dem cineasta (Uni-Kino) thematische Filmabende. Das Referat betreibt den AStA-Kleingarten sowie den Fairteiler und arbeitet sowohl mit universitären als auch mit regionalen Einrichtungen zusammen.
www.asta-trier.de/referate/nachhaltigkeit/
Bee.Ed – das Bienenprojekt
Im bundesweit einmaligen Bienenprojekt Bee.Ed sind Honigbienen didaktische Vermittlungsagenten für Bildungsziele nachhaltiger Entwicklung. Seit 2012 weckt das Modellprojekt Interesse an dem „Superorganismus“ Biene, macht auf dessen Bedrohung aufmerksam und lädt ein, sich aktiv mit den Themen Ökologie, Natur- und Artenschutz sowie Umweltbildung auseinanderzusetzen.
Zur Webseite
Fair-Trade-University
Im August 2018 wurde der Universität Trier vom TransFair e.V. Köln die Auszeichnung „Fair-Trade-University“ verliehen. Ziel ist es, den fairen Handel in den verschiedenen Bereichen des Campuslebens weiter zu integrieren und zu fördern.
Lokale Agenda 21 und Aktionsplan Entwicklungspolitik
Die Universität ist Mitglied in dem Verein Lokale Agenda 21, der sich seit 1999 für eine nachhaltige Entwicklung in der Region einsetzt, gemeinsam mit der Stadtverwaltung Trier, gesellschaftlichen Gruppierungen, Vereinen, Bildungseinrichtungen, Privatpersonen sowie mit Akteuren aus der Wirtschaft. Die Universität ist auch Partner des "Trierer Aktionsplans Entwicklungspolitik", der auf Initiative des Vereins und des Stadtrates erstellt wurde. Antje Bruns, Professorin an der Universität Trier, ist Vorsitzende des Lenkungsausschusses der Lokalen Agenda 21.
Studierendenwerk
Das Studierendenwerk Trier hat zahlreiche Einzelmaßnahmen zur Steigerung von Nachhaltigkeit entwickelt. Dazu gehört das Engagement rund um das Semesterticket zur Attraktivitätssteigerung des ökologisch wirksamen ÖPNV-Angebots. Bei der Neubeschaffung von Umzugswagen wurde auf deren besondere ökologische Qualität Wert gelegt. Zudem erzeugt das Studierendenwerk, wo immer wirtschaftlich möglich, emissionsfrei Strom bzw. Wärme für die Wohnanlagen.
www.semesterticket-trier.de
Mit der neuen Studierenden-Wohnanlage „Enercase“ sind 84 energieeffiziente und nachhaltige Appartements in modularer Holz-Hybrid Bauweise entstanden. Der NABU-Naturschutzbund Rheinland-Pfalz hat dem Studierendenwerk für die Enercase-Fassadenquartiere das landesweite Gütesiegel „Fledermäuse Willkommen!“ verliehen.
Bei der Tagesexkursion „To-the-roots-Tour“ besucht das Studierendenwerk mit interessierten Studierenden regionale Mensa-Lieferanten, um über Themen regionaler und nachhaltiger Produktion zu diskutieren.
www.to-the-roots.info
Ein vegetarisches Angebot ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Mensa-Speiseplans. Die Implementierung einer veganen Linie war die Fortführung der Bemühungen um ein möglichst nachhaltiges Angebot.
Uni-Shop
Der Hauptlieferant der im Uni-Shop angebotenen Textilien schenkt der Nachhaltigkeit seit vielen Jahren besondere Beachtung und arbeitet ausschließlich mit Herstellern zusammen, die bezüglich Umwelt- und Sozialaspekten zertifiziert sind. Weitere Lieferanten bekennen sich zu verantwortungsvollem Handel und achten bei Werkstoffauswahl und Produktionsprozessen auf Schadstoff-Freiheit, Verwendung von Recyclingmaterial, biologische Abbaubarkeit und Abfallvermeidung. Sie verpflichten sich selbst und ihre Zulieferer, Verantwortung für Menschen und Umwelt zu übernehmen.
www.unishop.uni-trier.de
12 Klimasignale
Im Jahr 2022 wurden im Rahmen des Projekts „12 Klimasignale“ jeden Monat konkrete Maßnahmen und Projekte in den Mittelpunkt gerückt, die der Nachhaltigkeit verpflichtet sind.
Forschung
Diverfarming
Ein Hauptziel von Diverfarming (Leitung: Prof. Dr. Sören Thiele-Bruhn) ist die Entwicklung und Erprobung diversifizierter Anbausysteme für konventionelle und organische Systeme. So sollen die Flächenproduktivität und die Qualität von Pflanzen gesteigert sowie der Einsatz von Maschinen, Düngemitteln, Pestiziden, Energie und Wasser reduziert werden.
Initiative Bodenqualität
Der ehrenamtliche Zusammenschluss von Unternehmern – vornehmlich Landwirte und Verarbeiter – sowie von Wissenschaftlern (Leitung: Prof. Dr. Christoph Emmerling) setzt sich zum Ziel, die Qualität landwirtschaftlich genutzter Böden langfristig zu erhalten und zu verbessern.
Video zum Bodenqualitätstest
Klimawandel findet Stadt
Die Projektpartner, darunter die Arbeitsgruppe Geographie und ihre Didaktik, entwickelten Lernmodule mit unterschiedlicher regionaler, inhaltlicher und methodisch-didaktischer Schwerpunktsetzung. In Trier wurde das Thema „Stadtklima und Stadtplanung“ ausgearbeitet.
Makswell
Die Erweiterung und Harmonisierung von Indikatoren zu einer über das Bruttoinlandsprodukt hinausgehenden Wohlstandsmessung im europäischen Kontext ist das Hauptanliegen dieses Projekts. Zu den acht Konsortialpartnern gehört die Professur für Wirtschafts- und Sozialstatistik von Prof. Dr. Ralf Münnich.
www.makswell.eu und www.uni-trier.de/index.php?id=69782
MOSAiC-Expedition
Das von Prof. Dr. Günther Heinemann geleitete Fach Umweltmeteorologie beteiligt sich an der größten Polarexpedition aller Zeiten. Dr. Andreas Preußer nimmt vor Ort Wind- und Turbulenzmessungen vor. Der wissenschaftliche Fokus richtet sich auf Austauschprozesse zwischen Meereis, Ozean und Atmosphäre.
MoselAdapTiV
Das Verbundprojekt MoselAdapTiV der Kommune Traben-Trarbach und der Universität Trier befasst sich mit der Bewältigung von Folgen des Klimawandels in Weinbau und Tourismus. Das Projekt soll die Anpassung an den Klimawandel in der Modellkommune Traben-Trarbach steigern und koordinieren, sowie die Vernetzung der örtlichen Akteure aus Weinbau und Tourismus vorantreiben.
PANtHEOn
Das Projekt PANtHEOn unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Udelhoven erforscht, wie sich Haselnuss-Plantagen mit Hilfe von unbemannten Fahrzeugen automatisiert bewirtschaften lassen. Durch Systeme zur Entscheidungsunterstützung können die Produktivität gesteigert und der Einsatz von Pestiziden und Chemikalien minimiert werden.
Smart Light Hub
Dieses Projekt (Leitung: Dr. Christel Egner-Duppich) sucht neue Strategien zur Verringerung negativer Auswirkungen von Licht auf die Umwelt. Die Projektziele bestehen aus der Verwirklichung intelligenter Beleuchtungssysteme bis zur Markteinführung von Prototypen.
Traubentrester als Rohstoffquelle
Das Kooperationsprojekt von Hochschule Trier und Universität Trier (Leitung: Prof. Dr. Brunhilde Blömeke) erforscht Möglichkeiten, Traubentrester als Rohstoffquelle zu nutzen, beispielsweise für Produkte wie Lichtschutzmittel oder Lebensmittel.
WaterPower
In dem Projekt (Leitung: Prof. Dr. Antje Bruns) wurden Wechselbeziehungen zwischen sozio-politischen Faktoren und dem Umweltzustand am Beispiel von Water Security in Accra, der Hauptstadt Ghanas, erforscht. Kern war die Analyse des Zusammenhangs von Umweltwandel und Governance.
Zentrum für Biodiversität
Zum Schutz wirbelloser Tierarten soll ein Zentrum aufgebaut werden, um deren Biodiversität und ihre Gefährdung zu erforschen sowie Maßnahmen gegen den Rückgang zu entwickeln und umzusetzen. Das Team (Leitung: Prof. Dr. Axel Hochkirch) will auch Lobby-Arbeit für die Notwendigkeit der Einrichtung betreiben.
Gebäudemanagement, Energie, Mobilität und Materialwirtschaft
Abfallwirtschaft
Im Rahmen der Abfallwirtschaft setzt sich die Universität für eine umweltgerechte Entsorgung und Wiederzuführung von verwertbaren Materialien in den Kreislauf ein, beispielsweise bei Metallen, EDV-Schrott, Papier, Verpackungsmüll.
Beschaffung
Die Zentrale Beschaffungsabteilung berücksichtigt, wo immer möglich, ökologische Faktoren beispielsweise bei der Auswahl von Büromaterial, Papier, Reinigungsmitteln und EDV-Hardware.
Elektromobilität
Die Universität will mehr Fahrzeuge mit E-Antrieb in ihren Fuhrpark integrieren. Dazu wurde eine Ladesäule installiert. Es wird geprüft, welche Fahrzeuge sukzessive durch Modelle mit E-Antrieb ersetzt werden können.
Energie
Die Universität Trier erzeugt eigenen Strom in zwei Photovoltaikanlagen sowie einem Blockheizkraftwerk.
Gebäude- und Flächenmanagement
Die sukzessive Sanierung von Außenfassaden inklusive Wärmedämmung und Austausch von Fenstern trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs ebenso bei wie die Integration eines Energiemanagements. Die Universität unterhält große Park- und Grünflächen mit einer Teichanlage und Bäumen zur Erholung für Studierende, Mitarbeitende und Gäste, aber auch als Raum für Biodiversität und als Naturflächen. Unter der Regie des AStA wurde eine Streuobstwiese und auf Initiative einer Hochschulgruppe ein Hochbeet angelegt.
Lehre
Bachelor- und Masterausbildung im Fachbereich Raum- und Umweltwissenschaften
Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Bachelor- und Masterausbildung des Fachbereichs Raum- und Umweltwissenschaften und in die Lehramtsausbildung für die Fächer Geographie und Biologie eingebunden. Prof. Dr. Leif Olav Mönter befasst sich in geographiedidaktischen Lehrveranstaltungen mit den Themenbereichen Fairtrade und Nachhaltigkeit. Im Bachelor-Programm Geographie widmen sich zwei Professorinnen dem Aspekt Nachhaltigkeit. Julia Affolderbach, Professorin für Nachhaltige Regional- und Standortentwicklung, und Antje Bruns, Professorin für Nachhaltige räumliche Entwicklung & Governance, bieten Vorlesungen und Lehrveranstaltungen an, die sich mit Nachhaltigem Wirtschaften bzw. Nachhaltigkeit, Gesellschaft und Umwelt beschäftigen.
Lehr-Projekte: „WissenSchafftZukunft“
Seit 2016 werden in Kooperation mit Trierer Schulen WissenSchafftZukunft-Projekte der Fachdidaktik durchgeführt. Dazu gehören zum Beispiel: „Ernährung 4.0. Interdisziplinär dem Essen auf der Spur“; „Getunte Tortilla-Chips: Chancen und Risiken grüner Gentechnik fächerübergreifend erforschen“; „Die Bestäuberleistung der Honigbiene (Apis mellifera) und ihr Beitrag zur Welternährung“ sowie „Ernährung 2.0 – Globale Ernährung im Zeitalter der Gentechnik biologisch und geographisch erforschen“.
Plast.Ed
Bei einer Lernwerkstatt an der Universität Trier (gefördert durch die Nikolaus Koch Stiftung) setzten sich Studierende des Lehramts Geographie und Biologie fächerverbindend mit Schülerinnen und Schülern sowie lokalen Akteuren kritisch mit der Problematik um Plastikmüll für die Umwelt auseinander. Vor dem Hintergrund einer „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) konzipieren die Studierenden die Plastiklernwerkstatt selbst und setzen sie um. Beispielsweise erlaubt ein Workshop, bei dem Maschinen und Werkzeuge zum Recyceln vorgestellt werden, den Plastikkreislauf aktiv zu erarbeiten. Das Projekt ist als angewandtes Studienangebot in universitären Seminaren verankert und soll hier verstetigt werden. Die entwickelten Konzepte werden als Open Educational Resources digital zugänglich gemacht.
Projekt: TRIGITALpro
Nachhaltigkeit wird in diesem Projekt zur „digitalisierungsbezogenen Professionalisierung in der Lehrerbildung“ insbesondere in dem Modul „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) thematisiert. Studierende werden mit dem Leitbild nachhaltiger Entwicklung vertraut gemacht und in die Lage versetzt, mit entsprechenden Konzepten zu arbeiten und den Beitrag ihres Faches zu BNE zu reflektieren.