AA 2017_47
Pracht und Herrlichkeit –
Zur Bekleidung und Bewaffnung des keltischen Mannes

Form/UmfangVortragsreihe, 5 x 2 h (10 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten)
Zeitdonnerstags, 16:00-17:30 Uhr s.t. | 14-tgl. | 19.10.2017 - 16.11.2017
Termine19.10., 26.10., 02.11., 09.11., 16.11.2017 
OrtUniversität Trier, Campus I, C-Gebäude, Raum C 10
LeitungDr. Rosemarie Cordie
Kosten45,-- € | Schüler/innen, Auszubildende und Studierende frei !
Anmeldungmöglichst bis 05.10.2017 bei der KWW | Anmeldeformular (Download) | Online-Anmeldung (Link)

Nach unserer Belginum/Ringskopf-Exkursion zum Ende des Sommersemesters wollen wir das Thema der besuchten Ausstellung („Pracht und Herrlichkeit – zur Bekleidung und Bewaffnung des keltischen Mannes im Hunsrück“) im Rahmen einer kleinen Vortragsreihe ergänzen und vertiefen. Die Vorträge greifen dabei vor allem Themen auf, die ansonsten nicht so im Focus des öffentlichen Interesses stehen und dennoch von großer Bedeutung sind. Das sind etwa überraschende Ergebnisse aus naturwissenschaftlichen und experimentellen Forschungen, die uns einen neuen Blick auf verschiedenen Handwerke und gesellschaftliche Konstellationen der Eisenzeit ermöglichen:

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Programm:

19.10.2017
Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Teegen
Ludwig-Maximilians-Universität München, Vor- und Frühgeschichte

Skelette erzählen – Beispiele (nicht nur) aus dem Trierer Land
Menschliche Skelette sind wichtige biohistorische Urkunden: sie können Aufschlüsse über die Krankheitsgeschichte eines Individuums geben – aber auch über eine ganze Bevölkerungsstichprobe (z.B. aus einem Friedhof). Körperbestattungen bieten bessere Aussagemöglichkeiten als Brandbestattungen. In dem Vortrag werden Beispiele aus dem Trierer Land, aber auch aus dem Mittelmeerraum dargestellt.

26.10.2017
Dr. Julian Wiethold

Institut national de recherches archéologiques préventives (Inrap), Metz
Dinkel, Einkorn und Leindotter - von archäobotanischen Funden aus archäologischen Grabungen zur Rekonstruktion von Landwirtschaft und Umwelt der Eisenzeit

Die archäobotanische Untersuchung von archäologischen Grabungen gehört zu den modernen naturwissenschaftlichen Methoden der Archäologie, bei denen kleinste Pflanzenreste unter Binokular und Mikroskop analysiert werden. Sie liefern detaillierte Ergebnisse zur Landwirtschaft der Eisenzeit, zu den Anbaumethoden und zur natürlichen und der vom Menschen beeinflussten Vegetation in den Jahrhunderten vor Christi Geburt. Anhand von Beispielen werden neue Forschungsergebnisse zur Landwirtschaft und Umwelt der Eisenzeit vorgestellt. Dabei wird auch auf die Analyse von Pflanzenresten eingegangen, die jüngst an zwei eisenzeitlichen Schwertscheiden von Horath und Heinzerath durchgeführt wurden, die zur Zeit im der laufenden Sonderausstellung des Archäologieparks Wederath-Belginum zu sehen sind.

02.11.2017
Patrick Meyer

Projekt Latène, St. Ingbert
Glanzvolle Ausrüstung: Gürtel und Waffen der keltischen Zeit

Der Vortrag stellt die Tracht und Bewaffnung keltischer Männer um 400 v. Chr. im Bereich der Hunsrück-Eifel-Kultur vor. Dabei werden verschiedene Objekte und ihre Rekonstruktion präsentiert. Im Mittelpunkt stehen die Funde aus den Fürstengräbern von Hochscheid im Hunsrück, Kreis Bernkastel-Wittlich, die einzigartige Zeugnisse keltischer Handwerkskunst darstellen. Die Rekonstruktion der Waffen und Schmuckstücke dieser Gräber für die Sonderausstellung 2017 lieferte neue Erkenntnisse zur Fertigung keltischer Metallarbeiten.

09.11.2017
Marled Mader und Stefanie Seiffert

Archäotechnik textile Flächen, Naurath
Eisenzeitliche Textilien –
archäologische Grundlagen, Material und Herstellungsprozesse
Der Vortrag stellt die eisenzeitlichen Textilfunde in der Region vor und geht auf nachgewiesene Bindungsarten, Färbungen und Musterungen sowie Vergleichsfunde aus anderen Regionen ein. Zudem wird ganz praktisch der Weg vom Original zur Reproduktion am Beispiel eines Fundes aus Heinzerath, Kreis Bernkastel-Wittlich, beleuchtet. Die Arbeitsschritte, das Material und die Geräte, die zur Herstellung nötig sind, werden präsentiert. Die Vorgehensweise lehnt sich dabei so dicht wie möglich an wissenschaftliche Untersuchungen und archäologische Funde an.

16.11.2017
Dr. Rosemarie Cordie
Universität Trier, Klassische Archäologie
Bestattungs- und Beigabensitten im Wandel: Männerbestattungen vom 6. bis ins 1. Jh v. Chr. im Hunsrück
Was den keltischen Männern im Hunsrück bei ihrem Tod mit ins Grab gegeben wurde ist sehr unterschiedlich. Die Bestattungs- und die Beigabensitten im Wandel aufzuzeigen ist Gegenstand des Vortrags. Warum wurden Männern beispielsweise außer einer Waffenausrüstung auch ein Wagen oder ein Trink- und Essservice mitgegeben? Warum genügte oftmals ein Teil vom Wagen oder ein Gefäß? Was wurde welchem Mann an persönlichen Gegenständen mitgegeben? Welche Rückschlüsse können wir aus den Beigaben in Männergräbern ziehen? Im Vortrag werden mehrere Interpretationsmöglichkeiten vorgestellt.