Das an der Universität Trier nachgebaute römische Handelsschiff „Bissula“ hat sich auf den Weg nach Cannes gemacht. Knapp einen Monat lang wird es dort Daten sammeln.
Es ist früh am Morgen im Hafen des Wasser- und Schifffahrtsamts Trier. Ausrüstungsgegenstände werden an Bord des 16 Meter langen Holzschiffes gebracht. Wer den Studierenden und Mitarbeitenden der Alten Geschichte der Universität Trier bei den letzten Vorbereitungen für die Abfahrt zuschaut, merkt schnell, wie eingespielt sie sind. Auch Präsidentin Eva Martha Eckkrammer ist begeistert vom Teamwork: „Um ein solches wissenschaftliches Großprojekt umsetzen zu können, braucht es ein kompetentes Team. Ich bin stolz darauf, dass wir an der Universität Trier die Expertise haben. Wir sind alle sehr gespannt auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die die Messfahrten im Mittelmeer bringen.“
Die Altertumswissenschaftler erhoffen sich von den Mess- und Testfahrten im Mittelmeer neue Erkenntnis über die Leistungsfähigkeit von römischen Handelsschiffen. Dadurch können auch Schlussfolgerungen zu antiken Seehandelsrouten gezogen werden. Für die Wirtschaft in der Antike hatte der Seehandel eine elementare Bedeutung. Anders als der Handel an Land sind die Seehandelswege bisher weniger erforscht.
Bereits Messfahrten auf der Mosel
Knapp vier Jahre lang hatten die Forschenden mit der „Bissula“ bereits auf der Mosel bei Mess- und Testfahrten Daten gesammelt. „Eigentlich haben wir auf der Mosel die wichtigsten Daten schon erhoben, aber die Frage, wie sich das Schiff im Seegang verhält, wollen wir noch klären. Im Mittelmeer haben wir Wellenschlag und die Bedingungen sind unter Umständen etwas rauer“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Christoph Schäfer.