Für die Universität und das Fach Ägyptologie ist die Vergabe des äußerst renommierten Humboldt-Stipendiums eine besondere Auszeichnung. „Die Ägyptologie und das Zentrum für Altertumswissenschaften profitieren sehr von der internationalen Verstärkung eines unserer Schwerpunkte, den Forschungen zum griechisch-römischen Ägypten. Das Stipendium trägt darüber hinaus dazu bei, unsere internationale Sichtbarkeit zu stärken“, erklärt Prof. Dr. Martina Minas-Nerpel, Geschäftsführerin des Fachs.
Dr. Nicola Barbagli hat die Trierer Ägyptologie für seinen Forschungsaufenthalt ausgewählt, weil er hier hervorragende Bedingungen für seine wissenschaftliche Arbeit vorfindet. Professorin Martina Minas-Nerpel, die 2002/03 selbst Humboldt-Stipendiatin an der University of Oxford war und wie Nicola Barbagli zum römischen Ägypten forscht, wird ihn in dieser Zeit als Mentorin betreuen.
„Für uns ist es wunderbar, dass Dr. Barbagli nach Trier gekommen ist und zur Erweiterung des Fachs Ägyptologie beiträgt. Da seine wissenschaftlichen Interessen zu meinen eigenen Forschungsschwerpunkten passen, können wir uns gegenseitig hervorragend unterstützen“, sagt Martina Minas-Nerpel. Sie selbst erforscht die ägyptischen Tempelbauten der griechisch-römischen Zeit und leitet dafür internationale Missionen in den Tempelanlagen von Karnak und Shanhur. Darüber hinaus analysiert sie die ägyptische Herrschaftsideologie unter den makedonischen, ptolemäischen und römischen Herrschern, die stark von den ägyptischen Priesterschaften beeinflusst wurde.
Ein weiterer wichtiger Grund, in Trier zu forschen, ist die außergewöhnlich gut ausgestattete Fachbibliothek. Institutsgründer Prof. Dr. Erich Winter und sein direkter Nachfolger Prof. Dr. Sven Vleeming legten dafür einen hervorragenden Grundstock, der von Martina Minas-Nerpel seit ihrem Antritt der Professur im Jahr 2018 kontinuierlich ausgebaut wird.