Im Rahmen ihres „Denkerprogramms“ lädt die Akademie angesehene internationale Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft und anderen Bereichen ein, sich ein Jahr lang mit einem aktuell relevanten Thema auseinanderzusetzen. Franzis Preckel, Professorin für Hochbegabtenforschung und -förderung, wird sich im Zyklus „Care for talent“ mit Fragen des Erkennens und Förderns von Kindern und Jugendlichen mit hohem kognitivem Potenzial in der Region Flandern beschäftigen. „Vor meinem Forschungshintergrund hat es mich besonders gefreut, dass die Akademie das Thema Talententwicklung auf dem gleichen Level sieht wie andere brennende gesellschaftliche Herausforderungen“, sagt Franzis Preckel, die ihren Aufgaben an der Universität Trier in diesem Zeitraum weiter nachkommen wird.
Empfehlungen diskutieren
An dem Auftrag der KVAB wird die Psychologin gemeinsam mit einer niederländischen Wissenschaftlerin arbeiten und dazu die Region Flandern mehrmals bereisen. Im Austausch mit Gesprächspartnern aus unterschiedlichen Institutionen in Flandern wird sie sich ein Bild davon machen, welche Bedeutung das Thema kognitive Begabung in unterschiedlichen Kontexten hat, wie kognitiv begabte Kinder und Jugendliche entdeckt und gefördert werden und welche Herausforderungen sich dabei ergeben.
Im Ergebnis geht es aber nicht um eine Bestandsaufnahme, sondern vielmehr darum, die Beobachtungen in Empfehlungen umzumünzen und diese mit einer breitgefächert besetzten Steuerungsgruppe zu diskutieren. Darin wird auch die Politik vertreten sein, damit die von den beiden „Denkerinnen“ vorgelegten Empfehlungen in bildungspolitische Maßnahmen einfließen können.
Große Freiheiten
„Das Thinkers Program wird eine spannende Erfahrung werden. Die Akademie lässt bei der Umsetzung große Freiheiten, man erhält Zugang zu Gesprächspartnerinnen und -partnern aus Wissenschaft, Politik und Praxis und kann das Thema der Begabtenförderung entsprechend breit behandeln“, blickt Franzis Preckel gespannt auf die kommenden Monate.
Der Zyklus „Care for talent“ wird im Herbst 2024 beginnen und im Juli des kommenden Jahres mit einem eintägigen Symposium in der Königlichen Akademie in Brüssel abgeschlossen. In diesem Rahmen werden die von den „Denkerinnen“ in einem Kurzbericht zusammengefassten Anregungen als Orientierungshilfe für die flämische Regierung vorgestellt.