Visionäre für grüne Ideen gesucht

Nur zwei Stipendiaten hat die Heinrich-Böll-Stiftung in Trier. Zwar steht das Stipendienwerk der Partei Bündnis 90/Die Grünen nah, aber es fördert wohl nicht nur Politikwissenschaftler und Parteiangehörige. Denn Daniela Wüster studiert Psychologie und Hani Akkil Modedesign. CAMPUSnews hat sie getroffen.

Daniela Wüster und Hani Akkil
Daniela Wüster und Hani Akkil

Seine Deutschlehrerin hat Hani Akkil die Heinrich-Böll-Stiftung empfohlen. Ihre Worte kann er genau wiedergeben: „Wegen deiner Ideen, wegen dem, was du bist – Ich glaube, die Heinrich-Böll-Stiftung passt zu dir.“ Sie sollte Recht behalten.

Im September 2015 ist Hani Akkil als syrischer Flüchtling in Deutschland eingereist. Im zweiten Semester ist er Modedesignstudent der Hochschule Trier und gerade Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung geworden. Er will die Modeindustrie besser machen. Denn er hat gelesen, dass sie die zweitschmutzigste der Welt ist. Außerdem möchte er sich für Geschlechter-Gerechtigkeit einsetzen.

Gesellschaftspolitisch engagieren will sich auch die zweite Trierer Stipendiatin der Stiftung. Daniela Wüster studiert Psychologie und interessiert sich für ökologische Themen, für Geschlechtergerechtigkeit und Umweltpolitik ist für sie eine Herzensangelegenheit. Als sie 15 Jahre alt war hat sie angefangen sich zu engagieren. Seit zwei Jahren wird sie von der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert.

Es zählen die Ideen der Menschen

Egal wohin Hani Akkil und Daniela Wüster kommen, sie sind jetzt mit ihren Themen Teil eines Netzwerks. Das ist für die Psychologiestudentin einer der größten Vorteile: „Man kann sich in jeder Stadt mit anderen Stipendiaten und Stipendiatinnen vernetzen und trifft dabei oft auf Menschen mit ähnlichen Überzeugungen und tollen Ideen.“

Daniela Wüster und Hani Akkil
Tasse Laptop
Daniela Wüster und Hani Akkil
Bildschirm

Für ihre Themen bekommen sie viele Weiterbildungsangebote von der Heinrich-Böll-Stiftung. Die fördert ihre Stipendiaten finanziell und ideell. Mindestens zwei Mal im Jahr sollen ihre Stipendiaten an Workshops teilnehmen. Die werden von der Stiftung, aber auch von den Stipendiaten selbst angeboten. Besuchen kann man Veranstaltungen wie Tierversuchsfrei forschen, das Studium besser organisieren oder Flucht und Asyl.

Gerade diese Veranstaltungen findet Daniela Wüster aufregend. Man arbeitet sich richtig in Themen rein und lernt viele Menschen kennen: „Man kann in sich in jeder Stadt mit anderen Stipendiaten und Stipendiatinnen vernetzen und trifft dabei oft auf Menschen mit ähnlichen Überzeugungen und tollen Ideen“.

Noch bevor sich der Modedesignstudent aber über die Stiftung angefangen hatte zu informieren, lag ihm noch eine Vermutung im Weg:„Ich dachte zuerst, weil es eine politische Stiftung ist, treffe ich vielleicht nur auf Politikstudierende. Aber es ist ganz anders.“ Man könne sich vorher nicht vorstellen, wie unterschiedlich die Stipendiaten sind. Hani Akkil hat im Stipendienwerk schon Menschen aus unterschiedlichsten Nationen kennenlernen können. Die Stiftung unterhält Büros in 30 Ländern und hat Partnerprojekte in über 60 Ländern.

Daniela Wüster und Hani Akkil wollen an ihren Themen dran bleiben und sich in der Heinrich-Böll-Stiftung weiterentwickeln. Beide Trierer Studenten sind keine Parteimitglieder, aber sie möchten die Gesellschaft mit ihren persönlichen Vorstellungen mitgestalten. Das wird von dem Stipendienwerk von Anfang an honoriert, betont die Psychologiestudentin: „Ein Grund, warum ich die Böll-Stiftung wirklich mag, ist, dass man mit Beginn des Auswahlverfahrens die Möglichkeit hat, zu zeigen, wer man ist.“

 

Der Artikel ist am 10. Januar 2018 veröffentlicht worden.