„Open Access“ – hinter diesem Begriff verbirgt sich die Idee von einer freien, offenen Versorgung mit wissenschaftlichen Informationen. Dass der Weg dahin jedoch durchaus steinig sein kann, ist einer der Gründe, warum die Universität Trier unter Federführung der Bibliothek im April 2018 den ersten Open-Access-Tag auf dem Campus veranstaltete, moderiert von Jörg Röpke und Raphael Thiele aus der Universitätsbibliothek.
Experten aus Trier, Jülich und Bielefeld waren eingeladen, ihre „Aspekte und Perspektiven“ zum Thema darzulegen. Die Präsentationen sind in diesem Beitrag per Link verfügbar. Insgesamt nahmen rund 50 Interessierte aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen sowie aus dem Bibliothekswesen an der Tagung teil, nicht wenige von weither angereist.
Nachdem Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel in seinem Grußwort die Chancen und Probleme von Open Access umrissen hatte, gab Prof. Dr. Benjamin Raue (Professur für Zivilrecht, Recht der Informationsgesellschaft und Geistiges Eigentum der Universität Trier) unter dem Titel „Urheberrecht und Open Access“ einen Einblick in die aktuelle Rechtslage – immer das große Bild im Blick mit seinen Kollisionen unterschiedlicher Interessenlagen und deren Schockwellen bis hinauf zum Bundesverfassungsgericht.
Auf der Grundlage harter Zahlen stellte anschließend Dr. Dirk Tunger (Kompetenzzentrum Analysen, Studien, Strategien im Forschungszentrum Jülich) in seinem Vortrag „Bibliometrie und Open Access“ die Frage: Gibt es eine „citation advantage“ von Open-Access-Publikationen? Bei einigen Fächern ja, legte Tunger anhand bibliometrischer Daten dar, bei anderen eher nein. Unbestritten ist jedoch der höhere Wahrnehmungsfaktor in den sozialen Medien.
Last but not least widmete sich Alexandra Jobmann vom Nationalen Open-Access-Kontaktpunkt in ihrem Tagungsbeitrag „Auf dem Weg zur Open-Access-Transformation“ deren praktischer Umsetzung im Rahmen des Projekts OA2020-DE im Auftrag der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen. So zeigte Jobmann „5 Wege zur Open-Access-Transformation“ auf und illustrierte Möglichkeiten der Realisierung anhand eines derzeit laufenden Pilotprojekts.
Lebhafte Diskussionen schlossen sich an die Vorträge an und wurden auch in der Kaffee-und-Snack-Pause angeregt und zuweilen kontrovers fortgeführt. Am Ende der Tagung zeigte sich: Solange Autorinnen und Autoren die Reputation eines Veröffentlichungsorts in der Wissenschaftscommunity höher priorisieren als die freie Verfügbarkeit ihrer Forschungsergebnisse von Anfang an, werden auf dem Weg zu einer „open science“ noch etliche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden müssen.
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Jörg Röpke
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