Während der Großteil der römischen Artefakte direkt am Fundort verkauft wurde oder in private Sammlungen überging, stellt das Rheinischen Landesmuseums Trier der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz ausgewählte Glanzstücke in der Dauerausstellung aus. Tausende weitere Objekte standen jedoch jahrzehntelang eingelagert und unbearbeitet in den Kisten der Depots des Landesmuseums. Das Projekt „Rituale, Abfälle und Sammler: neue Ansätze zu römischen Flussfunden“ startete im Februar 2024 und hat sich das Ziel gesetzt, Flussfunde in Deutschland und England überregional zu untersuchen (siehe Infokasten).
Flussfunde in Trier und England
An der Universität Trier und im Rheinischen Landesmuseum Trier untersucht das Trierer Projektteam, bestehend aus Juniorprofessor Ferdinand Heimerl, Julian Geiß und Jasmin Beuren, die in der Mosel massenhaft gefundenen Stücke, die bisher weder katalogisiert noch vollständig wissenschaftlich bearbeitet sind. Zum ersten Mal nimmt sich das Team um Heimerl der systematischen Analyse des Gesamtbestands der römischen Flussfunde in Trier an. „In den vergangenen sechs Monaten hat unser Team bereits über 2.000 Funde ausgemessen, gewogen, fotografiert, beschrieben und in einer Datenbank erfasst“, erzählt der Projektleiter stolz. Die meisten der Mosel-Funde stammen dabei aus dem 3. und 4. Jahrhundert nach Christus. Zum Vergleich: Im britischen Piercebridge haben Forschende im gesamten Zeitraum von drei Jahren insgesamt etwa 3.600 römische Objekte aus dem nordenglischen Fluss Tees ausgewertet.