Politikwissenschaft

Der Reichstag in Berlin, Sitz des Deutschen Bundestags.

"Willst Du Politiker werden?" Viele Studierende des Fachs Politikwissenschaft werden das früher oder später gefragt. Ein klassisches Missverständnis: Das Studium bildet nicht zum Berufspolitiker aus. Keiner der bisher acht Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat ein rein politikwissenschaftliches Studium absolviert. Die Trierer Politikwissenschaft lehrt, wie man Politik analysiert und welche Schlüsse man daraus zieht. Dafür werden Entwicklungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene beobachtet und wünschenswerte politische Handlungen diskutiert.

Studieninhalte

Die Politikwissenschaft an der Universität Trier ist in fünf Teilbereiche untergliedert: Vergleichende Regierungslehre, Politische Theorie und Ideengeschichte, Internationale Beziehungen und Außenpolitik, Politische Ökonomie sowie Methodenlehre. In jedem der Bereiche werden zuerst grundlegende Kenntnisse vermittelt. Im nächsten Schritt wählen sich Studierende in weiterführende Veranstaltungen ein und setzen eigene Schwerpunkte.

Der Bachelorstudiengang vermittelt zentrales inhaltliches und methodisches Wissen über Themen der Politikwissenschaft. Ergänzend erwerben Studierende Schlüsselqualifikationen, die für eine eigenständige Auseinandersetzung mit Politik notwendig sind. Dazu gehören Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, der Recherche und der Präsentation.

Aufbauend auf dem Bachelorabschluss ist im Masterstudium dank einer großen Auswahl an Veranstaltungen ein vielfältig angelegtes Studium genauso möglich wie eine thematische Spezialisierung. Noch dazu gibt es weitere interdisziplinäre Masterangebote: Demokratische Politik und Kommunikation, Internationale Beziehungen und Diplomatie sowie einen englischsprachigen Studiengang International Economics and Public Policy.

Voraussetzungen

Unbedingt wichtig für ein erfolgreiches Studium der Politikwissenschaft ist ein großes Interesse an Politik und die Neugier, sie zu hinterfragen. Mit Hilfe des neu gelernten wissenschaftlichen Handwerkszeugs lüften Studierende Forschungsrätsel, indem sie aktuelle politische Ereignisse und Prozesse fundiert auswerten. Um dabei an den letzten Forschungsstand anzuschließen, müssen Studierende sehr viel Literatur recherchieren und einschätzen.

Gute Englischsprachkenntnisse sind notwendig, da die weltweite Wissenschaftssprache Englisch ist. Aber auch an guter schriftlicher und mündlicher Ausdrucksfähigkeit darf es nicht mangeln. Hier kommen Diskussionen nicht zu kurz: Aktuelle Politik, Theorien und grundlegende Begriffe, wie etwa Demokratie oder Gerechtigkeit; werden debattiert.

Praktika & Auslandsaufenthalt

Im Studium der Politikwissenschaft beschäftigt man sich überwiegend mit Politik auf Basis von Theorien und durch Analysen wissenschaftlich erhobener Daten. Daher ist es besonders reizvoll und spannend, das politische Tagesgeschäft in einem Praktikum aus nächster Nähe zu erleben. So bekommt man Einblicke in das politische System oder beobachtet einzelne Akteure. Am wertvollsten ist es, sich durch ein oder mehrere Praktika eine berufliche Perspektive zu erarbeiten und Karrierechance zu entdecken.

Im Bachelor-Studiengang Politikwissenschaft im Hauptfach ist ein sechswöchiges Praktikum innerhalb der Studienzeit Pflicht.

Die Politikwissenschaft unterstützt Auslandsaufenthalte während des Studiums. Das Fach unterhält Verbindungen zu 20 Partneruniversitäten und 14 Nationen im ERASMUS- und Sokrates-Programm. Dazu steht extra ein Koordinator mit einem Team bereit, der Studierende vor, während und nach dem Auslandsaufenthalt betreut. Man kann auch an einer anderen Universität studieren oder sich ein Praktikum in einem anderen persönlichen Wunschland organisieren. Bei dem Vorhaben steht das International Office der Universität mit Rat und Tat zur Seite.

Berufsfelder

Mit einem Abschluss in der Politikwissenschaft eröffnen sich Karrieremöglichkeiten in einem sehr breiten Feld von Berufsbildern. Daher ist es wichtig, sich von Beginn an mit den eigenen Berufswünschen zu beschäftigen. Absolventen arbeiten in politischen Institutionen, Stiftungen, Parteien, Politikberatung, Verwaltungen, Gewerkschaften, Verbänden, internationalen Organisation oder auch in der Medienbranche. Die wissenschaftliche Laufbahn kann man an Universitäten oder wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen fortsetzen.

Stimmen zum Studium

„An Trier gefällt mir, dass jeder jeden kennt. Man läuft durch die Stadt und trifft immer jemanden. Hektik kommt nicht auf. Trier ist charmant und bodenständig. Der Campus ist weitläufig und immer grün - für jeden gibt es eine ruhige Ecke.

Wenn man möchte, kann man einen sehr direkten Kontakt zu den Dozierenden haben. Die Dozierenden und die Fachschaft sind sehr hilfsbereit und stehen immer mit Rat und Tat zur Seite. Jeder kann bei der Fachschaft mitmachen. Sie engagiert sich vor allem für das Begrüßungsprogramm für die Erstsemester.“

Caitlin J. Derbeck, Bachelorstudentin

"An der Politikwissenschaft der Universität Trier gefällt mir besonders, dass man umfassende Einblicke in die verschiedenen Themenbereiche der Politikwissenschaft bekommt.  Das hat mir geholfen herauszufinden welche Themengebiete am besten zu mir passen und was ich im Master vertiefen möchte.

Die Stadt Trier ist zwar nicht die größte, bietet aber genügend Möglichkeiten für Studenten sich zu beschäftigen. Besonders im Sommer ist an der Mosel und in den Parks echt was los. Die Trierer Kneipenszene ist nicht zu verachten."

Luca Burwitz, Bachelorstudent

"Die Universität Trier ist eine kleinere Universität mit direktem Zugang ins europäische Ausland. Mit der Bahn bis nach Paris sind es nur drei Stunden!

Die Politikwissenschaft zeichnet sich durch die Möglichkeit aus, in einem hohen qualitativen Umfeld ein intensives und ertragreiches Studium in allen Teilbereichen des Fachs absolvieren zu können. Die Kurse haben hohe Leistungsanforderungen und in den Kolloquien erhalten Studierende schon frühzeitig den Zugang zu akademischen Debatten."

Sebastian Berg, Masterstudent

"Im Studium lernt man, komplexe Fragen zu analysieren und die eigene Meinung von den Fakten zu trennen – eine ideale Vorbereitung für den Beruf. Weil mit dem Abschluss kein klares Berufsbild verbunden ist, muss man sich früh umschauen.

Viele Politikwissenschaftler arbeiten später in Ministerien, Verbänden, Gewerkschaften – oder, wie in meinem Fall, im Journalismus. Und noch ein Vorteil des Faches: Nichts hilft im Job mehr als ein belastbares Netzwerk. Es gibt fast überall einen alten Kommilitonen, den man anrufen kann."

Dr. Kim Björn Becker, Absolvent & Redakteur Frankfurter Allgemeine Zeitung

Studiengänge und Abschlüsse

Für ein Studium der Politikwissenschaft zum Bachelorabschluss bietet die Universität Trier drei Wege: als Hauptfach, als Nebenfach oder als Fach "Sozialkunde" für die Ausbildung im Lehramt. Politikwissenschaft muss immer mit einem weiteren Studienfach kombiniert werden. Nach einem Bachelorabschluss in Politikwissenschaft steht dem Masterstudium in einer weiterführenden Haupt- oder Nebenfachkombination nichts im Weg. Außerdem können Absolventen zwischen den drei interdisziplinären Kernfach-Studiengängen Demokratische Politik und Kommunikation, Internationale Beziehungen und Diplomatie sowie International Economics and Public Policy wählen.