Zeitung – Warum eigentlich?

Der Zeitung geht es gut. Von einem Ende der Zeitung kann jedenfalls keine Rede sein. Nachrichten werden über verschiedene Kanäle verbreitet, nicht nur durch den Fernseher oder das Internet, sondern eben auch durch die Zeitungen. Diese sind stets auf dem aktuellen Stand und wir lesen sie, wenn unser Handy aus ist oder es kein Internet gibt. Früher wurden die wichtigsten Nachrichten hauptsächlich durch Zeitungen übermittelt. Trotz des heute breit gefächerten Spektrums an Informationskanälen, wie Radio, Fernseher und Internet, gibt es die Zeitung immer noch.

Unser Kurs hat das Zeitungsmuseum in Wadgassen besucht. Die Ausstellung wurde in drei thematische Bereiche geteilt: „Geschichte der Zeitung“, „technikhistorische Werkzeuge“ und einem „kreativen Platz“.

Die Geschichte der Zeitung wurde von ihrem Ursprung an dargestellt. Die ersten periodischen Zeitungsveröffentlichungen erfolgten zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Straßburg. Von dort aus haben sich die Zeitungen schließlich auch in ganz Deutschland ausgebreitet, als die Verleger herausfanden, dass es sehr profitabel ist, die Nachrichten über das politische Geschehen im wöchentlichen Turnus zu publizieren.

Die Erfindung...
... des Buchdrucks...
... hat eine neue Wirtschaftsentwicklung hervorgerufen.
Die Zeitung ist regelmässig, aktuell, periodisch, öffentlich und universell.

Im zweiten Bereich des Museums wurden technikhistorische Werkzeuge vorgestellt und man konnte verschiedene Buchstaben, Pressen, Drucken und andere Druckmittel sehen und sogar selbst probieren Papier herzustellen, um darauf etwas zu drucken oder zu malen.

Die Ausstellung endete mit einem so genannten kreativen Platz, wo die Eltern mit ihren Kindern selbst aus Papier, Farben oder Plastilin etwas kreieren können.

Als ein Printmedium, das die Außenwelt in jedes Haus bringt, soll die Zeitung bestimmte Kriterien erfüllen. Sie muss periodisch erscheinen und universell, aktuell sowie für die Massen zugänglich sein. Besonders zeitgemäßig sind immer politische Nachrichten vor allem während der Krisen. Folglich haben die Jahre der Weimarer Republik Zeitungsvielfalt gebracht, es gab mehr als 4 000 Zeitungen, 140 davon allein in Berlin. Dort wurde die Zeitung als Machtinstrument verwendet, obwohl in der Zeit des Nationalsozialismus viele Zeitungen verboten wurden. Joseph Goebbels führte das neu geschaffene Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda an und erlässt ein neues Schriftleitergesetz, wodurch alle Journalisten zur Mitgliedschaft in der Reichspressekammer gezwungen wurden.

Von „Die Rote Fahne“ und "Rote Front" auf einer Seite –
– bis „Deutsche Zeitung “ mit dem „Völkischer Beobachter“ auf der anderen Seite
Die Weiße Rose. Eine Widerstandsgruppe Münchner Studenten

Trotz des Verbots und der totalen Kontrolle der Printmedien verbreitete die Jugend-Opposition „Weiße Rose“ Flugblätter gegen das Regime in den Jahren 1942-1943. Sie beschäftigen sich mit humanistischen Werten des Volks. Sechs Studenten der Universität München veröffentlichten in einer Aktion vier „Flugblätter der Weißen Rose“. Die Mitglieder des Widerstands bemalten auch die Gebäudefassaden mit Parolen: "Nieder mit Hitler", "Hitler Massenmörder" und "Freiheit". Außerdem beobachteten sie an der Front, wie die jüdischen Frauen zur Zwangsarbeit getrieben wurden. Am Ende wurden alle zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verboten die Besatzungsmächte zunächst alle Zeitungen, jedoch schon im Mai 1945 kam die “Berliner Zeitung” unter der sowjetischen Kontrolle heraus.

Die Pressefreiheit in Ostdeutschland wurde endgültig erst im Jahr 1989 nach der Revolution und der Deutschen Wiedervereinigung etabliert. Jedoch gibt es weniger Pressevielfalt in Ostdeutschland.

Heutzutage sind die neuen Medien verbreitet und die Zeitung steht nicht mehr in der Priorität des Lesers. Mittlerweile bringt die Zeitung oft persönliche Meinungen zu den Nachrichten. Auf diese Weise weckt sie Aufmerksamkeit.

Selbst das Lesen von richtigen Zeitungen ist durchaus nicht aus der Gesellschaft verdrängt. Durchschnittlich liest jeder Bundesbürger täglich Zeitungen. Geändert hatte sich allerdings das Leseverhalten. Die Printmedien sind heutzutage davon geprägt, dass sie uns unterhalten. Statt einen Artikel vollständig zu lesen, überfliegen wir ihn nur noch.

Trotz des Internets bleibt die Zeitung die beliebteste Informationsquelle. Man kann sich nicht am Morgen eine Tasse Tee ohne die Zeitung vorstellen. Aber die Frage ist, ob wir sie noch genießen können?

Anastasia Mironova